Al-Masri war nach Einschätzung der US-Geheimdienste vor allem in den 1980er und 1990er Jahren aktiv und soll damals unter anderem auch eng mit dem damaligen Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden und dem aktuellen Chef der Terrororganisation, Aiman al-Sawahiri, zusammengearbeitet haben. Osama bin Laden wurde im Mai 2011 bei einer US-Kommandoaktion im pakistanischen Abottabad erschossen. Al-Sawahiri gilt als sein Nachfolger. Zuletzt trat al-Masri vor allem als Kommandeur der islamistischen "Fateh al-Scham"-Front in Erscheinung, die in Syrien unter anderem gegen regimetreue Truppen von Präsident Baschar al-Assad kämpft. Die Miliz islamistischer Rebellen war früher als "al-Nusra-Front" bekannt.
"Tausende Terroristen indoktriniert"
Al-Masri sei innerhalb der Terrororganisation für den Aufbau von Ausbildungslagern in Afghanistan zuständig gewesen und habe auf diese Weise "Tausende Terroristen rekrutiert, indoktriniert, ausgebildet und ausgerüstet", erklärte das Pentagon. Der nun getötete Al-Kaida-Veteran soll demnach außerdem die Extremistengruppe "Ägyptischer Islamischer Dschihad" mitgegründet haben, der "ersten sunnitischen Gruppe, die bei ihren Angriffen Selbstmordattentäter einsetzte".
Berichte über den Tod von "Scheich" Abu Hani al-Masri, wie der international gesuchte Al-Kaida-Funktionär in Islamistenkreisen genannt wurde, kursieren im Internet bereits seit mehreren Tagen. Demnach starb al-Masri, als sein Fahrzeug auf der Straße nördlich der Ortschaft Batabo von einer "Hellfire"-Rakete getroffen wurde. Der Wagen wurde bei der Explosion komplett zerstört. Die Insassen, darunter al-Masri, waren offenbar sofort tot.
Nato bereitet Anti-Terroreinsätze vor
Die USA konzentrieren ihre Anstrengungen in Syrien vor allem auf den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Zuletzt gingen die US-Streitkräfte dort aber auch immer wieder gegen Al-Kaida vor. Die Provinz Idlib wird zu großen Teilen von dem früheren syrischen Ableger des Netzwerks, der Fateh al-Scham-Front, kontrolliert.
Die Nato bereitet sich unterdessen darauf vor, stärker an internationalen Anti-Terror-Einsätzen beteiligt zu werden. Die Verteidigungsminister der Bündnisstaaten wollen in der kommenden Woche den Ausbau des Streitkräftekommandos im italienischen Neapel beschließen.
Dort soll zunächst eine Art Lage- und Koordinierungszentrum entstehen, das Informationen aus südlichen Krisenstaaten wie Libyen, Syrien oder dem Irak auswertet. In Zukunft könnte der Standort dann auch zur zentralen Steuerung von Militäroperationen gegen dort aktive Terrorgruppen wie den Islamischen Staat (IS) genutzt werden.
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