Diese Chinesen sind jetzt Großaktionäre der Deutschen Bank

  18 Februar 2017    Gelesen: 637
Diese Chinesen sind jetzt Großaktionäre der Deutschen Bank

Etwas mehr als drei Prozent an der Deutschen Bank gehören nun einem Anleger aus China. Sein Anteil könnte noch größer werden. Und er ist eigenen Worten zufolge „freundlich“.

Das chinesische Unternehmens- und Finanz-Konglomerat HNA wird zum Großaktionär der Deutschen Bank. HNA hat nach eigenen Angaben Aktien im Wert von 755 Millionen Euro an Deutschlands größtem Geldhaus gekauft und hält damit 3,04 Prozent an der Bank, wie der Investor an diesem Freitag mitteilte.

Die Chinesen erwägen, noch mehr Geld in die Deutsche Bank zu stecken: „Wir schließen nicht aus, unsere Beteiligung in moderatem Umfang aufzustocken, werden aber auf jeden Fall unter zehn Prozent bleiben“, sagte ein HNA-Sprecher.

HNA sehe sich als freundlicher Ankeraktionär: „Wir haben vollstes Vertrauen in das Management der Deutschen Bank und werden die künftigen Schritte genau beobachten und als Aktionär gegebenenfalls unterstützen.“

„Wir begrüßen jeden“

HNA ist schon jetzt der drittgrößte Aktionär der Deutschen Bank. Katars früherer Premierminister Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani und sein Cousin Hamad Bin Khalifa Al-Thani halten zusammen gut sechs Prozent der Anteile, der amerikanische Vermögensverwalter Blackrock ebenfalls. HNA ist außerhalb Chinas vor allem als Eigentümer von Fluggesellschaften (Hainan Airlines), Flughäfen und Hotels (Hilton) bekannt, besitzt aber auch eine große Bank- und Immobilien-Sparte. Ein Deutsche-Bank-Sprecher sagte: „Wir begrüßen grundsätzlich jeden langfristig orientierten Investor.“

Für die Deutsche Bank ist der Einstieg ein Lichtblick. Das Frankfurter Institut hatte seine Aktionäre lange enttäuscht und viel Kritik für ihr Krisenmanagement geerntet. Seit ein Ende der juristischen Altlasten absehbar ist, hat sich der Kurs aber von weniger als 10 Euro auf 18 Euro fast verdoppelt.

Die Chinesen setzen auf kräftige Kurssteigerungen: „HNA sieht die Deutsche Bank als sehr attraktives Investment und möchte das Management als Anker-Aktionär dabei unterstützen, dass sich die nach wie vor hervorragende DNA und die starke Marke der Bank auch wieder in Gewinn und Aktienkurs widerspiegeln“, sagte der Sprecher.

Rückhalt könnte der Deutsche-Bank-Vorstand um John Cryan brauchen, falls er sich doch für eine Kapitalerhöhung entscheiden sollte. Er arbeitet derzeit an einer neuen Strategie für die Bank, die bis zur Hauptversammlung im Mai fertig sein soll, will dabei aber wenn möglich ohne frisches Kapital auskommen.

Gekauft hat HNA die Deutsche-Bank-Aktien über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat. An der Fondsgesellschaft hatten sich die Chinesen erst vor kurzem mit knapp zehn Prozent beteiligt.


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