Abschiebeflug aus München in Kabul gelandet

  23 Februar 2017    Gelesen: 794
Abschiebeflug aus München in Kabul gelandet
Dritte Sammelabschiebung in Folge - ein Flugzeug mit abgelehnten afghanischen Asylbewerbern ist in Kabul gelandet. Über die Zahl der Passagiere gehen die Angaben auseinander. Klar ist aber: Asylanträge werden immer langsamer bearbeitet.
In der Nacht zum Donnerstag ist die dritte Sammelabschiebung von Afghanen seit Ende vergangenen Jahres erfolgt. Eine Gruppe von jungen Flüchtlingen traf am Morgen mit dem Flugzeug aus München in Kabul ein.

Verwirrung gab es zunächst um die Zahl der tatsächlich abgeschobenen Menschen: Entgegen früheren Angaben der Polizei Oberbayern wurden nicht rund 50, sondern lediglich 18 Menschen abgeschoben. Die Polizei am Kabuler Flughafen sprach allerdings am Morgen zunächst von 30 Passagieren. Die Maschine landete dort gegen 7.15 Uhr (Ortszeit).

Die Sammelabschiebung stieß bundesweit auf Kritik, weil in Afghanistan islamistische Taliban die Regierung bekämpfen und landesweit immer wieder Anschläge passieren. Am Münchner Flughafen hatten am Abend etwa 250 Menschen gegen die Abschiebungen protestiert.

Von den rund 250.000 in Deutschland lebenden Afghanen waren Mitte Dezember nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 11.900 ausreisepflichtig, etwa 10.300 von ihnen sind geduldet.

Asylverfahren dauern immer länger

Wie die Funke Mediengruppe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage zitiert, dauern indes die Entscheidungen des Bundesamts für Migration (Bamf) immer länger.

Brauchte die Nürnberger Behörde 2016 im Jahresdurchschnitt 7,1 Monate für die Bearbeitung, stieg die Bearbeitungszeit im vierten Quartal des Jahres sogar auf durchschnittlich 8,1 Monate, heißt es in dem Bericht. Fast 60.000 Antragssteller warteten Ende 2016 länger als anderthalb Jahre auf eine Asylentscheidung.

Quelle : spiegel.de

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