Aktion nach homophober Attacke

  04 April 2017    Gelesen: 411
Aktion nach homophober Attacke
Zwei Männer sind in den Niederlanden verprügelt worden, offenbar weil sie schwul sind. Nun gibt es eine Welle der Solidarität - und zwei Spitzenpolitiker liefern eine besondere Szene.

Als Ronnie und Jasper in der Nacht zu Sonntag einen Klub im niederländischen Arnheim verließen, waren sie fröhlich. Die verliebten Männer hielten sich an den Händen, schäkerten, lachten. Plötzlich, so erzählen es beide in niederländischen Medien, wurden seien sie von einer Gruppe "marokkanischer" Jugendlicher umringt.

Die Jugendlichen pöbelten das Paar an, beschimpften es wegen seiner Homosexualität und schlugen zu. Der 31-jährige Ronnie verlor vier Zähne, sein 34-jähriger Freund wurde an den Rippen verletzt, wählte den Notruf. Mehrere Verdächtige haben sich inzwischen der Polizei gestellt, wie niederländische Medien berichten.

Ein Zeichen in Den Haag

Während Ermittler die Täter verfolgen, entwickelt sich eine Bewegung der Solidarität, die bis ins Parlament reicht. Die niederländische Journalistin Barbara Berend startete einen Aufruf: Männer sollten Hand in Hand auf die Straße gehen. Und viele Männer folgten dem Aufruf - unter anderem zwei Spitzenpolitiker.

Der Parteichef der linksliberalen Partei D66, Alexander Pechtold, und sein Kollege Wouter Koolmees marschierten in einer eindrücklichen Szene Hand in Hand durch Den Haag. Sie waren auf dem Weg zu Gesprächen für eine Regierungsbildung und wollten ein Zeichen setzen.

"Wir glauben, es ist ziemlich normal in den Niederlanden zu zeigen, wer du bist", sagte Pechtold laut der Webseite DutchNews. "Aber das ist es offensichtlich noch immer nicht."

Viele andere Politiker, auch Premierminister Mark Rutte, verurteilten die Attacke, wie die Zeitung "NLTimes" online berichtet. "Es ist schrecklich, was passiert ist", sagte der Regierungschef. In New York gingen mehrere Mitarbeiter der niederländischen UN-Vertretung Hand in Hand über einen Zebrastreifen.

Quelle : spiegel.de

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