Der Lastwagen raste Medienberichten zufolge kurz vor 15.00 Uhr zunächst an der Kreuzung der beiden Einkaufsstraßen Drottninggatan und Kungsgatan in eine Menschenmenge. Anschließend habe er seine Fahrt fortgesetzt und sei in das Kaufhaus Åhléns gerast.
Reporter des schwedischen Fernsehsenders SVT berichteten von einem Brand auf der Einkaufsstraße und völligem Chaos. Durch die Stadt fuhr ein Polizeiwagen, aus dem Polizisten "Warnung vor einer Terrortat" riefen. "Ich habe Menschen gesehen, die mit einer Decke abgedeckt wurden", sagte eine Augenzeugin. Fernsehbilder zeigten, wie Menschen von der Straße flüchteten. "Viele um mich herum waren hysterisch", erzählte eine Augenzeugin im Fernsehen. Kunden eines Modegeschäfts mussten aus Sicherheitsgründen in dem Laden bleiben.
Parlament abgesperrt, Hauptbahnhof geräumt
Die schwedischen Sicherheitsbehörden riegelten Medienberichten zufolge wichtige Gebäude in der Innenstadt ab. Der Gebäudekomplex Rosenbad, Sitz der schwedischen Regierung, das Parlamentsgebäude und das Königsschloss wurden demnach von der Polizei abgesperrt. Auch die Züge im Stockholmer Zentrum standen still. Der Stockholmer Hauptbahnhof wurde geräumt.
Polizeihubschrauber kreisten über dem Zentrum, schwerbewaffnete Polizisten bezogen Stellung. Die Polizei bat die Bevölkerung, in geschlossenen Räumen zu bleiben und sich vom Zentrum fernzuhalten. Das Personal des Universitätskrankenhauses Karolinska-Institut bei Stockholm wurde Medienberichten zufolge in Alarmbereitschaft versetzt. Zusätzliches Personal sei angefordert worden. Alle Ärzte seien gebeten worden, sich einzufinden.
In den vergangenen Monaten hatte es mehrere tödliche Anschläge von Anhängern der islamistischen Extremistenmiliz IS gegeben, bei denen Attentäter mit Fahrzeugen in Menschenmengen gerast waren. Im Dezember hatte ein Attentäter einen Lkw auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin gelenkt und zwölf Menschen getötet. In London kamen im März fünf Menschen vor dem britischen Parlament ums Leben, darunter der Angreifer.
In Berlin bekundete Regierungssprecher Steffen Seibert Solidarität mit Schweden: "Wir stehen zusammen gegen den Terror", twittert er. "Unsere Gedanken gehen zu den Menschen in Stockholm, zu Verletzten, Angehörigen, Rettern und Polizisten."
Quelle: n-tv.de , wne/dpa/rts
Tags: