USA drohen Assad mit neuen Angriffen

  08 April 2017    Gelesen: 321
USA drohen Assad mit neuen Angriffen
Nach ihrem Raketenangriff gegen einen syrischen Luftwaffenstützpunkt haben die USA mit weiteren Angriffen gegen die Streitkräfte des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gedroht.
"Wir sind darauf vorbereitet, noch mehr zu tun, hoffen aber, dass es nicht notwendig sein wird", sagte am Freitag in New York die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley. Die USA sähen dem Einsatz von Chemiewaffen nicht tatenlos zu. Auch die Verbreitung solcher Kampfmittel zu verhindern, sei im nationalen Sicherheitsinteresse der USA.

Den jüngsten US-Angriff in Syrien bezeichnete die Gesandte als einen maßvollen Schritt, der "vollkommen gerechtfertigt" gewesen sei. Kurz vor Haleys Äußerungen hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres gefordert, eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Wenige Stunden später starteten von der syrischen Militärbasis Al-Schairat laut Aktivisten erneut Kampfjets zu Einsätzen in Syrien. Die Jets hätten von dem Stützpunkt aus Angriffe auf Ziele nahe Palmyra geflogen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Aktivisten konnten keine Angaben dazu machen, ob es sich um syrische oder russische Militärmaschinen handelte.

Russland verurteilte den US-Angriff als "ungeheuerliche Verletzung" des Völkerrechts. US-Außenminister Rex Tillerson solle sich bei seinem Besuch in Russland in der nächsten Woche erklären, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums. "Wir werden ihm sagen, was wir davon halten", so Maria Sacharowa.

US-Präsident Donald Trump hatte den Raketenangriff als Reaktion auf den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff mit mindestens 70 Toten in Nordsyrien bezeichnet, für den er Assad verantwortlich machte.

Die USA hatten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag 59 Marschflugkörper des Typs Tomahawk auf einen Luftwaffenstützpunkt des syrischen Regimes abgefeuert. In einer kurzen Ansprache hatte Trump keine weiteren Angriffe angedroht. Es war die erste US-Attacke auf die Streitkräfte des syrischen Machthabers in dem seit sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg.

Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel hatte den Angriff als "nachvollziehbar" bezeichnet, Kanzlerin Merkel sagte, Assad trage "die alleinige Verantwortung für diese Entwicklung". Wer Chemiewaffen einsetze, begehe ein Kriegsverbrechen.

kae/AFP/rtr

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