Zehntausende Syrer werden evakuiert

  14 April 2017    Gelesen: 696
Zehntausende Syrer werden evakuiert
Zwei von Aufständischen und zwei von Assad-Truppen umzingelte Städte im Nordwesten Syriens sollen geräumt werden. Die entsprechende Vereinbarung ist unter katarischer und iranischer Vermittlung zustande gekommen.
Nach mehrtägiger Verzögerung hat in Syrien die zwischen Regierung und Aufständischen vereinbarte Evakuierung von vier belagerten Städten begonnen. Wie ein AFP-Korrespondent aus dem von Rebellen gehaltenen Al-Raschidin bei Aleppo berichtete, trafen dort mindestens 80 Busse aus den von Aufständischen umzingelten Städten Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib ein.

Aus den Reihen der Rebellen bestätigte eine Quelle in Idlib, die "Umsetzung der Vereinbarung hat diesen (Freitag-)Morgen begonnen". Auch die oppositionsnahe syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte die Informationen. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Von unabhängiger Seite sind ihre Angaben nur schwer zu überprüfen.

Nach der unter Vermittlung von Katar und dem Iran zustande gekommenen Vereinbarung sollen insgesamt mehr als 30.000 Menschen aus den von Rebellen belagerten Städten Fua und Kafraja sowie aus den Regierungstruppen umzingelten Städten Madaja und Sabadani gebracht werden.

Akuter Lebensmittelmangel

Demnach sollen alle 16.000 Bewohner von Fua und Kafraja nach Aleppo, Damaskus oder in die Provinz Latakia gehen. Zivilisten aus den Rebellen-Hochburgen Madaja und Sabadani sollen Berichten zufolge auf eigenen Wunsch bleiben dürfen. Die bewaffneten Aufständischen sollen die Städte in Richtung der Provinz Idlib verlassen. Durch die jahrelange Belagerung gab es in den vier Städten kaum Lebensmittel und medizinische Versorgung.

Bereits am Mittwoch waren als erster Teil der Vereinbarung mehrere Gefangene ausgetauscht worden. Katar unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Rebellen, der Iran die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad.

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