Es wird statt der sporadischen Handtaschendurchsicht demnächst feste Kontrollstellen mit Metalldetektoren geben, durch die jeder muss, und es wird eine Überwachung und demnächst auch Sperrung des Luftraums geben.
„Die Furcht vor terroristischen Bedrohungen steigt mit dem Heiligen Jahr“, sagte Innenminister Angelino Alfano im Parlament in einer Aktuellen Stunde zur Sicherheitslage in Italien nach den Anschlägen von Paris, „Rom und der Papst sind schon bedroht worden mit hasserfüllten Erklärungen, die zu Zerstörung aufrufen.“ Im Netz zirkuliert eine Fotomontage, auf der auf der Kuppel des Petersdoms die schwarze IS-Flagge weht.
Am Dienstag kam eine neue Drohung per Videobotschaft, von den Geheimdiensten dem irakischen Flügel der IS in Anbar zugeordnet. Darauf sind der Big Ben in London, der Eiffelturm in Paris und das Kolosseum in Rom zu sehen. Eine Stimme sagt: „Die christlichen Nationen haben dem Islam den Krieg erklärt. Ihr Blut wird nicht verschont werden.“ Zuvor hatten die Terroristen immer wieder gedroht: „Wir werden Rom erobern.“
In Italien ist die Sorge besonders groß, dass es einen Anschlag geben könnte. Einmal ist Rom das ganze Jahr über ein Ziel für Touristen wie Mailand und Florenz, doch dazu kommt für die Hauptstadt ein besonderes Ereignis, das Heilige Jahr. Papst Franziskus wird das außerordentliche „Jubiläum der Barmherzigkeit“ am 8. Dezember mit der Öffnung der heiligen Pforte im Petersdom beginnen. Es endet am 20. November 2016. Und das bringt mit den Touristen viele Pilger in die Ewige Stadt, bisher kalkuliert man mit rund 20 Millionen Menschen.
Um die zu schützen, hat die Regierung ein Maßnahmenpaket beschlossen: „Wir verstärken die Überwachung, angefangen beim Petersplatz“, so der Innenminister. 700 Militärs sind seit Wochenbeginn nach Rom abkommandiert worden, die die touristischen Sehenswürdigkeit wie das Kolosseum oder das Pantheon bewachen, natürlich französische und jüdische Einrichtungen, aber auch alle Metrostationen und Bahnhöfe. Sie kommen zu den 1300 Militärs, die der Präfekt von Rom Franco Gabrielli für das Heilige Jahr vom Staat bekommt. „Wir wollen die Hauptstadt nicht militarisieren“, so Alfano, die bewaffneten Militärs seien nur zum Schutz der Objekte, sie patrouillieren nicht, sondern sollen Polizeikräfte, Carabinieri und Agenten entlasten, damit diese sich mehr um Ermittlungen kümmern könnten.
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