Der Konflikt um das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm hatte sich zuletzt verschärft. US-Präsident Donald Trump droht mit einem Alleingang gegen Nordkorea. Vergangene Woche schickte die US-Armee einen Flugzeugträger und mehrere Kriegsschiffe zur Koreanischen Halbinsel.
Am Sonntag feuerte Nordkorea erneut eine Rakete ab, die allerdings nach US-Darstellung kurz nach dem Start explodierte. Die Führung in Pjöngjang ignorierte mit dem Test auch Mahnungen ihres Verbündeten China. Die Volksrepublik trägt UN-Sanktionen gegen das isolierte Land mit und scheint wegen des Verhaltens Nordkoreas zunehmend frustriert.
Fünf Atomwaffentests seit 2006
Auch Nordkoreas Nachbarländer Südkorea und Japan sehen die zunehmenden Spannungen mit großer Sorge. Es sei für Japan von "größter Wichtigkeit", die diplomatischen Bemühungen fortsetzen, um den Nordkorea-Konflikt "friedlich" beizulegen, sagte Abe bei dem Treffen mit Pence. "Ein Dialog um des Dialogs willen" sei aber "wertlos". Darum müsse auch weiterhin Druck ausgeübt werden.
Am Montag hatte bereits Pjöngjangs stellvertretender Botschafter bei der UNO gesagt, sein Land sei bereit, auf "jegliche Art von Krieg" seitens der USA zu reagieren. Wenn Washington auf ein militärisches Vorgehen etwa mit Atomwaffen und Interkontinentalraketen zurückgreife, werde die Demokratische Volksrepublik Korea darauf ebenfalls militärisch antworten, ergänzte der Diplomat Kim In Ryong.
Nordkorea hat seit 2006 nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.
Handel ist Thema von Pence' Besuch
Bei Pences Besuch in Japan soll es auch um dem Umbau der Handelsbeziehungen gehen. Vor seinem Gespräch mit Abe traf sich US-Handelsminister Wilbur Ross mit seinem japanischen Kollegen Hiroshige Seko. Die USA haben sich unter Präsident Donald Trump aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TTP zurückgezogen. Stattdessen will Trump direkte Handelsverträge mit einzelnen Staaten abschließen.
Japan befürchtet, dass die USA mit einem bilateralen Abkommen den Druck erhöhen könnten, geschützte Wirtschaftsbereiche wie die Landwirtschaft zu öffnen. Die Regierung in Washington beklagt ihrerseits den japanischen Handelsüberschuss von 69 Milliarden Dollar. Pence hatte als Gouverneur von Indiana enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Japan geknüpft. In dem Bundesstaat haben etwa 260 japanische Unternehmen Niederlassungen, darunter Toyota, Honda und Subaru.
Quelle: n-tv.de , ara/AFP/dpa/rts
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