Kandidat gegen TV-Auftritte des iranischen Präsidenten im Wahlkampf

  19 April 2017    Gelesen: 1109
Kandidat gegen TV-Auftritte des iranischen Präsidenten im Wahlkampf
Teheran (dpa) - Der konservative iranische Präsidentschaftskandidat Ebrahim Raeissi hat das staatliche Fernsehen (IRIB) aufgefordert, während der einmonatigen Wahlperiode auf Fernsehauftritte des amtierenden Staatspräsidenten zu verzichten. Auftritte von Präsident Hassan Ruhani könnten als Wahlpropaganda ausgelegt werden. «Um gesunde und wettbewerbsfähige Wahlen zu ermöglichen, sollte IRIB diesbezüglich Fairness walten lassen», forderte er am Dienstag in einem Schreiben an den Präsidenten des Senders.
Raeissi ist der Spitzenkandidat des Klerus sowie des erzkonservativen Flügels für die Präsidentenwahl am 19. Mai. Der Leiter der mächtigen und einflussreichen Wohltätigkeitsstiftung des Imam-Resa-Mausoleums in Maschhad gilt als einer der einflussreichsten Kleriker im Land. Für die Hardliner kandidiert Ruhanis politischer Erzfeind und Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad.

Laut Nachrichtenagentur Tasnim richtete sich der Kleriker in einem weiteren Schreiben auch direkt an den Präsidenten und forderte einen ethischen Wahlkampf. «Wir sind beide Juristen, aber vor allem auch Geistliche, daher sollten wir besonders ethisch vorgehen», so Raeissi in dem Schreiben. «Propagandashows», die die öffentliche Meinung irritieren könnten, sollen daher unbedingt vermieden werden. Raeissis Kritik richtete sich besonders gegen eine von IRIB live ausgestrahlte Pressekonferenz Ruhanis in der vergangenen Woche, in der sich der Präsident mehrmals sarkastisch gegenüber der Opposition geäußert hatte.

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