FT bescheinigt Russland neuen Agrar-Boom

  19 April 2017    Gelesen: 559
FT bescheinigt Russland neuen Agrar-Boom
Der aktuelle Aufschwung in der russischen Landwirtschaft zeigt, dass Russlands Markt viele Möglichkeiten für Investoren bietet. Dies schreibt die „Financial Times“ (FT) in ihrer aktuellen Ausgabe.
Demnach sahen viele in Russland die vom Westen 2014 gegen Moskau verhängten Sanktionen und die folgenden Gegenmaßnahmen als eine Chance für den Aufbau einheimischer Unternehmen und eine Perspektive für die Importsubstitution. Derweil aber hätten westliche Analytiker und Investoren nicht geglaubt, dass daraus etwas würde. Doch wenigstens in der Landwirtschaft habe sich dieser Optimismus schon jetzt als berechtigt erwiesen, heißt es in dem Artikel.

2016 habe es Russland zum bedeutendsten Getreideexporteur der Welt gebracht. Das Produktionsvolumen hat laut FT-Angaben ein Rekordvolumen von 119 Millionen Tonnen erreicht, von denen 34 Millionen Tonnen exportiert wurden.
Derweil hätten aber auch russische Unternehmen in anderen Sphären der Landwirtschaft Erfolge verzeichnet: So habe die Produktion von Schweinefleisch und Geflügel sämtliche Importe ersetzt. Zudem sei Russland der führende Zuckerrübenlieferant geworden, und auch die Produktion von Treibhausgemüse sei im Vergleich zu 2015 um 30 Prozent gestiegen. Landwirtschaftliche Erzeugnisse stehen laut der FT nach Öl und Gas nun an zweiter Stelle der gefragtesten russischen Exportgüter.

Russland nutze die Vorteile seiner geografischen Lage, hieß es weiter. Insbesondere lägen die fruchtbaren Böden in den zentralen und südlichen Regionen des Landes günstig nahe zu den Exportterminalen der Schwarzmeerhäfen. Über sie werde der russische Weizen an Großimporteure wie die Türkei und Ägypten geliefert.

Der Agrarsektor werde sich darum auch künftig entwickeln, da es der schon jetzt erzielte Gewinn den Landwirten ermögliche, neue Mittel in Technologien und den Einkauf von Düngemitteln zu investieren, um die Situation in weniger entwickelten Bereichen zu verbessern.
Zum Beispiel habe Russland an der Grenze zu China beste Voraussetzungen zum Anbau von Sojabohnen, auch wenn die Entwicklung in dieser Richtung viele Jahre in Anspruch nehmen könne. „Aber selbst ohne dies zeigt der russische Landwirtschaftsboom, dass es ungeachtet der Sanktionen und der Probleme in den Ost-West-Beziehungen, am Markt eine Menge an Möglichkeiten gibt“, schließt der FT-Artikel.

Quelle. sputniknews.com

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