Das türkische Militär bestätigte, am frühen Dienstagmorgen Luftangriffe gegen die PKK "und die Verlängerungen dieser Organisation in Syrien und im Irak" geflogen zu haben. Ziel sei die "Zerstörung dieser Terrornester" in Nordostsyrien und im Nordirak gewesen. Mit den Einsätzen solle verhindert werden, dass kurdische Rebellen, Waffen, Munition und Sprengsätze aus diesen Gebieten in die Türkei gelangen, teilte das Militär mit.
Die am Dienstagmorgen getroffenen Gebiete hätten sich auf dem nordirakischen Höhenzug Sindschar sowie in einer syrischen Gebirgsregion befunden, hieß es in der Mitteilung der Armee. Die Jets bombardierten die mit den USA verbündeten kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) sowie die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Die YPG in Syrien erklärten, türkische Flugzeuge hätten in der Nähe der Grenzstadt Al-Malikijah in Nordsyrien einen ihrer Stützpunkte attackiert und hätten ein Medienzentrum getroffen. Dabei seien Kämpfer getötet und verletzt worden.
Ein Vertreter der im Irak kämpfenden kurdischen Peschmerga sagte, die türkische Luftwaffe habe im Norden des Landes angegriffen und offenbar versehentlich sechs Mitglieder der kurdischen Sicherheitskräfte getötet. Die türkische Luftwaffe habe eigentlich eine mit der PKK verbündete Jesiden-Miliz im Visier gehabt, sagte der für die Peschmerga zuständige General Dschabbar Jawar.
Nach Angaben des Leiters der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, war es der erste türkische Luftangriff in Syrien seit einer groß angelegten Offensive im März. Die Türkei hatte im August militärisch in den Syrien-Konflikt eingegriffen, um die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu bekämpfen und die YPG in Schach zu halten.
Die YPG ist in Syrien der wichtigste Partner des Westens im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Die Türkei sieht in der Kurdenmiliz einen Ableger der PKK und bekämpft sie deswegen. Die PKK wird neben der Türkei auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.
Quelle: zeit.de
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