Schuldeingeständnis im Fall Walter Scott

  03 Mai 2017    Gelesen: 665
Schuldeingeständnis im Fall Walter Scott
Der Fall hatte Proteste gegen Polizeigewalt in den USA ausgelöst: Ein Polizist erschoss den unbewaffneten Schwarzen Walter Scott. Nun hat sich der Angeklagte schuldig bekannt.
Im Fall Walter Scott hat der angeklagte weiße Ex-Polizist Michael S. ein Schuldeingeständnis abgegeben. S. bekannte sich schuldig, durch die Anwendung exzessiver Gewalt die Bürgerrechte des Opfers verletzt zu haben. Der Schwarze Scott war vor zwei Jahren in der Stadt North Charleston im US-Bundesstaat South Carolina von S. erschossen worden.

Mit seinem Eingeständnis konnte der Angeklagte weitere Verfahren in dem Fall abwenden. Vorausgegangen war eine Übereinkunft zwischen Anklage und Verteidigung. Theoretisch droht dem 35-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe, doch wird bei einer Übereinkunft in der Regel nicht die mögliche Höchststrafe verhängt. Das Urteil wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Ein Prozess wegen Mordes gegen S. war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.

"Gott irrt sich niemals", sagte Scotts Mutter Judy nach dem Schuldeingeständnis. Der Familie war von der Stadt North Charleston im Oktober 2015 bereits eine Entschädigung in Höhe von 6,5 Millionen Dollar zugesprochen worden.

S. hatte den 50-jährigen Scott am 4. April 2015 erschossen, nachdem dieser wegen eines defekten Rücklichts an seinem Wagen angehalten worden war. Auf später veröffentlichten Videoaufnahmen war zu sehen, wie Scott, der unbewaffnet war, nach einem Handgemenge mit dem Beamten zu fliehen versuchte. S. schoss Scott daraufhin mehrfach in den Rücken. Er wurde festgenommen und aus dem Polizeidienst entlassen. Der Tod Scotts hatte zu heftigen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA geführt.

Quelle : spiegel.de

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