Putin sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz auf eine Frage nach möglichen Sicherheitszonen: "Wir müssen solche Mechanismen finden, die ein Ende des Blutvergießens garantieren." Putin präzisierte: "Wenn es eine Zone der Deeskalation gibt, werden dort unter der Bedingung keine Flugzeuge im Einsatz sein, dass von diesen Zonen keine militärische Aktivität mehr ausgeht."
Erdogan sagte, er sei sich mit Putin einig, dass die Verantwortlichen des mutmaßlichen Giftgasangriffs Anfang April in der nordsyrischen Stadt Chan Scheichun zur Verantwortung gezogen werden müssten. "Niemand sollte mit einem so grausamen Angriff davonkommen." Die Türkei, aber auch die USA und andere Regierungen im Westen machen für diesen Angriff mit mehr als 80 Toten die syrische Regierung verantwortlich. Russland beschuldigt dagegen die Rebellen.
Sanktionen werden stufenweise aufgehoben
Erdogan forderte die Durchsetzung der im Dezember vereinbarten Waffenruhe in Syrien, die auf Initiative der Schutzmächte Russland, Türkei und Iran zustande kam. Erdogan warf "manchen Parteien" vor, diesen Prozess sabotieren zu wollen. Der türkische Präsident nannte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und das Terrornetzwerk Al-Kaida, aber auch die syrischen Kurden-Milizen der YPG "Vampire", die sich "von Blut und Tränen" ernährten.
Zudem sprachen die beiden Staatschefs über die Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Die russischen Sanktionen gegen die Türkei sollen stufenweisen aufgehoben werden. Russland hatte nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei das Land mit Sanktionen etwa im Agrarbereich belegt. Bereits nach einem Treffen der Präsidenten im März wurde die Einfuhr einiger Gemüsesorten wieder erlaubt.
Laut Putin sind die Beziehungen zur Türkei damit wieder auf dem alten Stand. "Wir können mit Überzeugung feststellen, dass die Periode der Wiederherstellung abgeschlossen ist", so Putin. Die Partnerschaft sei wieder normal. Erdogan betonte die zahlreichen Kontakte beider Seiten und äußerte sich zufrieden über den Stand der politischen Beziehungen.
Quelle: n-tv.de , kpi/AFP/dpa
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