Gabriel: "Grenze des Erträglichen ist erreicht"

  17 Mai 2017    Gelesen: 543
Gabriel: "Grenze des Erträglichen ist erreicht"
Zum wiederholten Male untersagt die Türkei mehreren Abgeordneten den Besuch der Bundeswehr in Incirlik. In einem Interview findet Außenminister Gabriel deutliche Worte und wirft der türkischen Regierung versuchte Erpressung vor.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat mit scharfer Kritik auf das von der Türkei ausgesprochene Besuchsverbot für Bundestagsabgeordnete reagiert. Wenn nun "auch noch das deutsche Parlament erpresst werden soll, ist die Grenze des Erträglichen erreicht", sagte Gabriel der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich kann nur hoffen, dass die türkische Regierung ihre Meinung in den kommenden Tagen ändert", sagte der Minister. "Sonst wird der Deutsche Bundestag sicher die Soldaten nicht in der Türkei lassen."

Gabriel sprach sich dafür aus, nach Alternativen für den von der Bundeswehr genutzten türkischen Stützpunkt Incirlik zu suchen. "Wenn eine vernünftige Arbeit von Incirlik aus nicht mehr möglich ist - und dazu gehört nun einmal auch, dass die Bundestagsabgeordneten ihre Soldaten besuchen können -, dann müssen wir Alternativen ins Auge fassen."

Der Einsatz der Bundeswehr dort sei ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen den Extremismus zur IS-Miliz. "Dieses Interesse haben nicht nur wir, sondern auch wichtige Nato-Partner wie etwa die USA", sagte Gabriel. Deutschland habe in den letzten Monaten "wirklich alles getan, um die Türen für die Türkei nicht zuzuschlagen", fügte der Minister hinzu.

Offenbar als Reaktion auf das gewährte Asyl für mehrere türkische Soldaten hatte Ankara einer Delegation des Bundestags einen Besuch bei den auf dem südtürkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik stationierten Bundeswehrsoldaten verweigert. Dies stieß in der Bundesregierung auf scharfe Kritik. Es wird nun ein Abzug der Soldaten aus Incirlik erwogen.

Quelle: n-tv.de

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