Zudem besteht nach Einschätzung Washingtons eine anhaltende Gefährdung durch Terroranschläge und andere gewaltsame Aktionen gegen US-Einrichtungen und US-Bürger. Wegen der Präsenz italienischer Truppen im Irak bedrohten das Terrornetz al-Qaida und islamische Extremisten Italien. Das Außenministerium wandte sich an Amerikaner, die Italien besuchen oder dort leben. Sie sollten Plätze meiden, wo größere Menschenansammlungen erwartet würden, warnten die Behörden. Zudem sollten US-Bürger in dem Land die Berichterstattung in den Medien verfolgen und nicht näher genannte Vorsichtsmaßnahmen treffen.
"Ein Schritt wie dieser kann, wenn die Wahlen derart kurz bevorstehen, eine ungerechtfertigte Stimmung der Angst erzeugen", kritisierte Prodi. US-Botschafter Ronald Spogli habe ihm die Gründe für die Veröffentlichung des Warnhinweises dargelegt, dennoch sei er "schockiert" über das Vorgehen der US-Regierung.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi nutzte die Warnung für seinen Wahlkampf und stufte sie heute als gerechtfertigt ein: Die linke Opposition könnte versuchen, den Wahlkampf durch gewalttätige Aktionen zu stören. Er warf Prodi eine unangemessene Einmischung in amerikanische Angelegenheiten vor. Durch seine Kritik am Vorgehen der USA wolle Prodi "die Wahrheit verheimlichen, nämlich dass in den Reihen der Linken Menschen sind, die zu Gewalt greifen". Er bestritt, dass seine Regierung etwas mit der US-Warnung zu tun habe.
Berlusconi ist ein enger Verbündeter der US-Regierung, unter seiner Führung beteiligte sich Italien am Irak-Krieg. Die Opposition lehnt dieses Engagement ebenso wie die Mehrzahl der Wähler ab.
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