Türkei will kräftig im Zukunftsmarkt Elektromobilität mitmischen

  22 Mai 2017    Gelesen: 1787
Türkei will kräftig im Zukunftsmarkt Elektromobilität mitmischen
Die Türkei setzt vermehrt auf die Großserienproduktion von eigenen Elektroautos. Neben der TÜBITAK hat auch die Unternehmerfamilie Günsel im Elektroauto-Segment kräftig investiert. 2018 sollen die ersten Elektroautos auf den heimischen Markt kommen.
Ankara / TP - Seit mehr als 6 Jahren beschäftigt sich die TÜBITAK (Türkische Anstalt für Wissenschaftliche und Technologische Forschung) im Zukunftsmarkt Elektromobilität. Mit dem Erwerb der geistigen Eigentumsrechte am Saab 9-3 vom Saab-Eigentümer NEVS (National Electric Vehicle Sweden) fiel der Startschuss für den türkischen Zukunftsmarkt.
Das Elektroauto sollte nach dem Willen der türkischen Regierung als rein türkische Marke auf den Markt kommen, die Technologie in der Türkei weiter entwickelt werden. Bislang steht jedoch nicht fest, wann das erste Serien-Elektromobil auf den türkischen Markt kommt. Die TÜBITAK arbeitet autonom an der Entwicklung, Förderung, Leitung und Koordination von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der grundlegenden und angewandten Wissenschaften und berät dabei türkische Unternehmen wie auch die Regierung.

Trotz der ehrgeizigen Pläne von TÜBİTAK – neben Tesla will man es unter anderem auch mit möglichen Elektroautos von Google aufnehmen – ist die Produktion des angekündigten Elektroautos aber noch nicht gesichert. "Wir benötigen noch einen Hersteller, um mit der Fertigung zu beginnen“, erklärte der Minister für Wissenschaft, Industrie und Technologie Fikri Işık. Bevorzugen würde man dabei zwar ein lokales Unternehmen, sei aber auch offen für ausländische Partner oder eine Lizenzfertigung.

Vielversprechender scheint die Arbeit der türkischen Unternehmen DMA und Günsel zu sein. Während die DMA auf elektrisch angetriebene Taxis setzt und entsprechende Erfolge in Zusammenarbeit mit der TÜBITAK vorweisen kann, hat die Unternehmerfamilie Günsel, die in Nordzypern beheimatet ist und neben einer Universität in Nordzypern auch profitable Unternehmen besitzt, es sich zum Ziel gemacht, ebenfalls in den Zukunftsmarkt zu investieren und auf die Serienproduktion von innovativen viersitzigen Elektromobilen zu setzen.

Günsel bedient sich dabei auch der wissenschaftlichen Arbeit innerhalb der Universität des Nahen Ostens in Lefkosa-Nordzypern, die als Stiftung von der Unternehmerfamilie gegründet wurde und will unter dem Namen Günsel nun ein viersitziges Elektroauto auf den Markt bringen. Das 100-prozentig elektrisch betriebene Modell 1-Fahrzeug soll bislang eine Reichweite von rund 350 km haben, von 0 auf 100 km/h in acht Sekunden schaffen und per Rekuperation die Bremsenergie in elektrische Engerie umwandeln und in den elektrischen Kreislauf einspeißen können. Darüber hinaus kann die Günsel innerhalb von einer halben Stunde voll aufgeladen werden, was im Markt revolutionär ist.

Bislang hat das Unternehmen etliche Tests absolviert und kann dabei Erfolge auch in der Akku-Entwicklung vorweisen. Mit der Entwicklung neuer Akku-Packs hat man erreichen können, dass die Kapazität der Akkus auch nach 500.000 km bei rund 90 Prozent liegt.

Anfang Dezember 2016 erklärte das Unternehmen Günsel, dass die Produktion der ersten 1.000 Elektroautos des Modell 1 in Lefkosa auf über 20.000 m² Fabrikgelände beginnen werde. Mitte Dezember 2016 wurde mit dem ersten Spatenstich das Bauvorhaben für die Produktionsstätte in Lefkosa gefeiert. Laut dem Unternehmen sollen die ersten Elektroautos bereits Anfang 2018 auf den heimischen Markt kommen.

Tags:


Newsticker