Auf der zweiten Station seiner neuntägigen Nahost- und Europa-Reise wollte er getrennte Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas führen, um den Nahost-Friedensprozess zu beleben. Geplant sind unter anderem ein Gebet an der Klagemauer und ein Besuch der Grabeskirche. Nach einem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und vor seiner Weiterreise nach Rom will der US-Präsident im Israel-Museum in Jerusalem eine Ansprache halten. Es wird erwartet, dass er sich zu Grundzügen einer Friedensregelung äußert. Ein Dreiertreffen zwischen Trump, Abbas und Netanjahu soll an einem "späteren Zeitpunkt" stattfinden.
Trump und seine Frau Melania waren am Mittag am Flughafen Ben Gurion in der Nähe von Tel Aviv gelandet. Vor Israel hatte er die saudische Hauptstadt Riad besucht. Israelische Medien meldeten, Trump habe den ersten Direktflug zwischen Riad und Tel Aviv in der Geschichte absolviert. Dort wurden sie unter anderem von Staatspräsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu begrüßt. Die Begrüßung zwischen den Ehepaaren Rivlin, Netanjahu und Trump war betont herzlich. Trump schüttelte anschließend Ministern und religiösen Würdenträgern die Hand.
"Israel bietet Hand zu Friedensschluss"
Trump betonte das unzerstörbare Band zwischen Israel und den USA. Israel habe eine der großen Zivilisationen der Welt aufgebaut. "Wir werden niemals erlauben, dass sich die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts wiederholen", sagte Trump unter Anspielung auf die Vernichtung von sechs Millionen Juden, ohne das Wort Holocaust zu benutzen.
Netanjahu bekundete seine Bereitschaft zu einer regionalen Friedensregelung mit den arabischen Nachbarstaaten und den Palästinensern. "Israel bietet seine Hand zu einem Friedensschluss", sagte er. Israel garantiere die Rechte aller Religionen, während Christen in anderen Ländern des Nahen Ostens verfolgt würden. "Wir wollen einen echten, dauerhaften Frieden, in dem die Sicherheit des jüdischen Staates gewährleistet ist und der Konflikt ein und für allemal endet", sagte der Regierungschef. Rivlin beschwor die Hoffnung auf Frieden zwischen den drei großen monotheistischen Weltreligionen. "Wir haben unterschiedliche Überzeugungen - aber wir beten alle den gleichen Gott an", sagte Rivlin. "Wir können zusammenarbeiten für eine bessere Zukunft. Wir sollten das weiterhin tun, zusammen."
Nach seiner Ankunft flog Trump mit dem Hubschrauber nach Jerusalem zu einem Treffen mit Rivlin in dessen Amtssitz. Israel setzt mehr als 10.000 Polizisten zur Sicherung des Besuchs ein; zentrale Straßen wurde gesperrt.
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