Von etwa 64 Millionen Christen in Indien sind 39 Millionen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Modi hat die Anschläge am Palmsonntag auf zwei Kirchen in Ägypten verurteilt, am gleichen Tag gab es in Indien jedoch Übergriffe auf fünf Kirchen.
Monatlich etwa 80 Übergriffe gegen Christen
Die Übergriffe gegen Christen haben unter Modi ständig zugenommen. Waren es 2014 noch 147, so lag die Zahl 2016 bereits bei 443. In 2017 wurden dem Hilfswerk, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt, bis Ende März knapp 250 Übergriffe gemeldet. Dazu zählen u.a. massive Misshandlungen von Pastoren, Überfälle auf Gottesdienste, Vergewaltigungen christlicher Mädchen oder Nonnen und Zerstörungen von Kirchen.
Religionsfreiheit existiert trotz Verankerung in der Verfassung nur auf dem Papier. Das von Modi beförderte Hindutva Programm “Indien den Indern sorgt dafür, dass Übergriffe gegen Christen nur selten geahndet werden. Christliche Aktivitäten und christliche Leiter werden überwacht. Christen hinduistischer Herkunft werden oft massiv bedrängt, zusammengeschlagen oder sogar getötet.
In Massenveranstaltungen von extremistischen Hindus werden besonders die kastenlosen Dalits gezwungen ihren christlichen Glauben zu widerrufen. Anti-Bekehrungsgesetze gibt es in fünf Bundesstaaten. Die Zwangsrückbekehrung zum Hinduismus Ghar Wapsi genannt ist jedoch erlaubt. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors, der Rangliste der 50 Länder in denen Christen am härtesten verfolgt werden, steht Indien aktuell mit Rang 15 so weit oben wie nie zuvor.
Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland bittet Kanzlerin Merkel, sich in ihren Gesprächen mit Modi für Religionsfreiheit und den Schutz der Christen in Indien einzusetzen:
Wir bitten die Bundeskanzlerin die Religionsfreiheit anzumahnen. Die zunehmende Verfolgung von Christen unter Modis Regime darf kein Tabuthema sein, das den wirtschaftlichen Interessen geopfert wird.
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