Anschlag auf Leipziger Wohnung von Sachsens Justizminister Gemkow
Parteiübergreifend wurde der Anschlag verurteilt. Die CDU-Fraktion im sächsischen Landtag nannte die Tat "ekelerregend, abstoßend und an krimineller Energie kaum mehr zu überbieten".
Auch die SPD zeigte sich "bestürzt und entsetzt". Die Bedrohungen von Politikern in Sachsen hätten mit dem Anschlag "eine traurige, neue Qualität erreicht", erklärte der SPD-Fraktionschef Dirk Panter. "Wer vermeintlich politisch motiviert eine Familie gewaltsam angreift, Angst und Schrecken verbreitet, handelt zutiefst menschenverachtend." Man werde sich aber durch solche Angriffe nicht einschüchtern lassen.
Gemkows Kabinettskollegen von der SPD, Wirtschaftsminister Martin Dulig, Integrationsministerin Petra Köpping und Wissenschaftsministerin Eva Maria Stange, sprachen von einem "feigen nächtlichen Angriff". Es gebe "absolut keine Rechtfertigung für Gewalt".
Auch die Linkspartei und die Grünen verurteilten die Tat. Dieser Anschlag sei "Terror pur und verdient nur eine Antwort: Verachtung, Verfolgung und Verurteilung", erklärte Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linksfraktion im Landtag. Der Anschlag sei zugleich "ein neuer Tiefpunkt politischer Unkultur in Sachsen". Angesichts zahlreicher Angriffe auf Asylunterkünfte, Flüchtlingshelfer, Journalisten und Polizisten sowie einer Serie von Zerstörungen an Abgeordneten- und Partei-Büros seien längst alle Grenzen überschritten. Die Grünen im Landtag nannten die Tat "abscheulich". Das Eindringen der Täter in die Privatsphäre der Familie sei "besonders perfide".