Indien verfügt über mehrere Typen Trägerraketen, die zwei Dinge gemein haben: Erstens, dass sie mit inzwischen guten Erfolgsquoten relativ preiswert Nutzlasten ins All bringen. Und zweitens ihre Geschichte der Havarie bei Erstflügen: Das indische Raumprogramm wurde bei seinen Eigenentwicklungen in den frühen Phasen von einer hartnäckigen Misserfolgsserie begleitet.
Das galt auch für die frühe Testphase der GSLV: Spötter übersetzen das Kürzel, das für Geosynchronous Satellite Launch Vehicle (Transportvehikel für den Start geosynchroner Satelliten) steht, mit "Generally Sea Loving Vehicle" ("Fahrzeug, das grundsätzlich die See liebt") - frühe Flüge endeten früh mit Abstürzen ins Meer. Entsprechend groß war im Vorfeld die Nervosität, ob der weltweit beachtete, erste kommerzielle Start der GSLV Mk III-D1 gelingen würde.
Auf der ruhen erhebliche Hoffnungen. Die Regierung des indischen Premiers Narendra Modi hat in den letzten Jahren massiv ins Raumprojekt investiert. Die Inder hoffen, sich im auf einen Gesamtumsatz von jährlich 300 Milliarden US-Dollar geschätzten Raumfahrt-Markt als Transport-Dienstleister eine Nische im Preiswert-Segment eröffnen zu können.
Indien scheint da nun auf einem guten Weg. Im Februar gelang mit einer anderen Trägerrakete der Parallel-Launch von 104 kleinen Satelliten ins All. Mit dem erfolgreichen Start der GSLV ist Indien nach den USA, Russland, China, Japan und der Europäischen Weltraumagentur ESA nun die sechste Nation, die Nutzlasten über drei Tonnen Gewicht ins All bringen kann.
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