Trotz der diplomatischen Krise am persischen Golf zwischen Katar und Anrainerstaaten baut die Türkei die militärische Zusammenarbeit mit dem Emirat Katar weiter aus. Das Oberhaupt Katars, Scheich Muhammad Al Thani, erklärte nach der Entscheidung des türkischen Parlaments, dass die türkischen Soldaten für die Sicherheit der Region in Katar stationiert werden. Laut türkischen Medien sollen die 5.000 Soldaten auf der Militärbasis Al Udeid südwestlich der Hauptstadt Doha stationiert werden.
Katar wurde Anfang der Woche von Nachbarländern wie Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sowie Ägypten diplomatisch wie wirtschaftlich isoliert. Vor allem Saudi-Arabien und Ägypten werfen dem Emirat vor, Terrorismus zu unterstützen und sich vom Iran nicht genug zu distanzieren. Inzwischen hat Saudi-Arabien ein Ultimatum gestellt. Darin wird Katar unter anderem aufgefordert, den TV- und Online-Nachrichtensender Al Jazeera zu schließen.
Nach der Entscheidung des türkischen Parlaments hat nun türkischen Medienberichten zufolge auch die pakistanische Regierung am Donnerstag dem Parlament ein Mandat zur Abstimmung vorgelegt. Sollte das Mandat angenommen werden, will die viertgrößte Atommacht Pakistan 20.000 Soldaten nach Katar entsenden. Darüber hinaus erklärte die pakistanische Regierung, dass das Abkommen über Flüssigerdgas-Lieferungen (LNG) an Pakistan durch Katar weiterhin bestand haben werde. 2016 hatte Pakistan mit Katar ein Lieferabkommen für LNG bis ins Jahr 2031 unterzeichnet.
Die Entscheidung der Türkei kam unerwartet, da das Abkommen bereits 2016 unterzeichnet, jedoch dem Parlament lange Zeit nicht vorgelegt wurde. Türkische Kommentatoren bezeichnen die kurzfristige Ratifizierung der zwei Abkommen als ein Signal an die Monarchen der Nachbarländer Katars. Nun liegt auch ein Antrag der pakistanischen Regierung dem Parlament vor, Truppen nach Katar zu entsenden.
Tags: