Türkischen Medienberichten zufolge hatten zwei PKK-Terroristen ein Fahrzeug unter ihre Gewalt gebracht und in der Provinz Batman in Kozluk vor einer Gendarmeriestation aufgelauert. Bei der Ausfahrt eines Dienstwagens des Bezirkbürgermeisters von Kozluk beschossen die Terroristen das Fahrzeug. Laut Medien war jedoch nur der Neffe des Bezirksbürgermeisters von Batman Kozluk, Veysi Işık, im Fahrzeug. Ein weiteres Fahrzeug soll dabei ebenfalls von Kugeln aus Maschinengewehren getroffen worden sein. In dem zweiten Fahrzeug verstarb die 22-jährige an ihren schweren Verletzungen noch vor dem eintreffen im Krankenhaus. Der Neffe des Bezirksbürgermeisters blieb unverletzt.
Nach dem Terrorakt flohen die Terroristen, wurden jedoch in der nächsten Ortschaft von einer Gendarmerie-Einheit gestellt und versuchten mit der Sprengung des Fluchtfahrzeugs zu Fuß zu entkommen. Dabei wurden zwei Gendarmen und ein weiterer Passant verletzt. Bei der nachfolgenden Operation der Gendarmerie wurde später ein Terrorist getötet, ein weiterer konnte verletzt festgenommen werden.
Nach Angaben des Landrats von Kozlak handelt es sich bei der 22-jährigen um Aybüke Yalçın. Yalçın soll erst vor 7 Monaten das Staatsexamen bestanden und als Musik-Lehrerin in der Provinz Batman mit dem Unterricht begonnen haben. Die Provinz Batman soll dabei auf der Wunschliste der Lehrerin auf Platz 18 gestanden haben, so Medienberichte. In den türkischen Medien wird auch ihr soziales Engagement angesprochen. In den schulfreien Tagen soll die 22-jährige Aybüke Yalçın, Schülern mit Folkloretänzen die Freizeit mitgestaltet haben.
Laut einem Bericht des Untersuchungsausschusses der Menschenrechtskommission des türkischen Parlaments, wurden zwischen 1981 bis 2011 155 Lehrerinnen und Lehrer bei Terroranschlägen der PKK getötet. Der Untersuchungskommission schlussfolgert, dass die PKK mit Gewalt verhindern will, dass die Lehrerinnen und Lehrer im Südosten unterrichten.
Ende 2015 hatte die nationalistisch-kurdische Partei HDP und der Demokratische Gesellschafts Kongress (DTK) nach einem Aufruf des stellvertretenden Vorsitzenden der PKK, Mustafa Karasu, alle Elternvertreter im Südosten des Landes aufgefordert, ihre Kinder nach den Sommerferien nicht in die Schule zu schicken. Der Boykott-Aufruf, der sich vor allem gegen den Sprachunterricht in Türkisch und für den Muterrsprachunterricht in Kurdisch in Grundschulen konzentrierte, geriet jedoch zur Farce. Die Schüler kamen mehrheitlich dennoch zum Unterricht.
Dem selben Bericht zufolge wurden im selben Zeitraum unter anderem 14 Ärzte oder Sanitäter, 5 Finanzbeamtinnen und -beamte, 10 Forstbeamtinnen und- beamte, 3 Parlamentarier, 20 Gouverneure und Landräte, 9 Justizbeamte, 5 Beamte für Städteaufbau und 22 Beamte des Energieministeriums getötet.
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