Im Mai berichtete die Junge Welt, dass die Bundesregierung im direkten Kontakt mit der Gülen-Bewegung über diverse Organisationen in Berlin steht.
Demnach erklärte Celal Findik der Huffington Post, FETÖ arbeitet an einem gesonderten Moschee-Projekt unter dem Namen „House of One“ seit 2011. Das Projekt sieht vor, einen Ort für die Glaubensausübung von Muslime, Christen und Juden zu errichten.
Laut Findik kostet die Unternehmung 40 Millionen Euro. Eigenen Aussagen zufolge, wie die türkische Tageszeitung Sabah berichtet, erhält FETÖ, das in der Türkei als terroristische Vereinigung gelistet wird, für das Projekt aus der Kasse der deutschen Regierung und NGOs nicht weniger als 5,3 Millionen Euro. Weitere 3,5 Millionen Euro steuert das Umweltministerium bei.
Findik erklärte, dass seine Organisation die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) kontaktierte. Die islamische Organisation mit engen Beziehungen zum türkischen Religionsamt lehnte eine Unterstützung für das „House of One“ ab. Findik unterstellte, dass sich DITIB nicht mit Christen und Juden im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojekts abgeben wolle.
Die Nachricht über die Unterstützung des deutschen Staates kommt inmitten von Spionage-Anschuldigungen gegen DITIB-Imame in Deutschland. Die deutsche Polizei ging soweit, im Februar dieses Jahr Razzien gegen Imame durchzuführen.
Beim Besuch in Ankara am fünften Juni räumte der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel ein, die deutsche Regierung machte einen Fehler, die Türkei nicht direkt nach dem gescheiterten Putschversuch am 15. Juli besucht zu haben. Die Türkei sieht die Bewegung des messianischen Predigers Fethullah Gülen, der im selbstgewählten US-Exil wohnt, hinter dem Putschversuch.
FETÖ benutzt neben Bildungsinstitutionen religiöse Wohltätigkeitsorganisationen, um sich eine Gefolgschaft aufzubauen. Auf diese Weise vermochte die Organisation, die sich in die Innenpolitik der Türkei einmischte, ein globales Netzwerk von Schulen und Unternehmen aufzubauen.
Seit dem Putschversuch am 15. Juli arbeitet die türkische Regierung unermüdlich dran, FETÖ-Mitglieder global ausfindig zu machen. Dabei liegt der Fokus auf die Finanzströme der Gülen-Bewegung. Ihr wird nachgesagt, Beziehungen zu westlichen Geheimdiensten zu unterhalten, die die Gruppe als Einflusshebel gegen die Erdogan geführte AKP-Regierung betrachten. Europäische Staaten stellen sich gegen türkische Auslieferungsanträge von Putschisten quer, anders als arabische, asiatische und afrikanische Staaten. Deutschland nimmt in dieser als aggressiv empfundenen Gegnerschaft eine Sonderrolle in Europa ein. Berlin gewährte 250 flüchtigen Militärs und Diplomaten politisches Asyl.
Beim vereitelten Putschversuch am 15. Juli 2016 kamen 248 Menschen. Weitere 2,200 Bürger wurden verletzt.
Quelle: eurasianews
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