Angesichts der weit verbreiteten Korruption und Ungleichheit rief er sie auf, dem Gemeinwohl zu dienen und sich "um die Sorgen der Armen, die Sehnsüchte der Jugend und eine gerechte Verteilung der Ressourcen" zu kümmern. Kenyatta bezeichnete die Korruption in Kenia als eine Plage und beteuerte, seine Regierung werde sie bekämpfen.
Wenige Tage vor Beginn des UN-Klimagipfels in Paris verurteilte der Papst außerdem die maßlose Ausbeutung der Natur und warnte vor einer "ernsten Umweltkrise". Es bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Naturschutz und dem Aufbau einer gerechten Gesellschaftsordnung. "Wir haben die Verantwortung, die Schönheit der Natur in ihrer Gesamtheit künftigen Generationen zu vererben", sagte Franziskus.
Die elfte Auslandsreise des Papstes, die ihn in den kommenden Tagen auch nach Uganda und in die Zentralafrikanische Republik führen soll, wird von massiven Sicherheitsbedenken überschattet. In Kenia verübt die somalische Shebab-Miliz immer wieder Anschläge, weil sich Nairobi in Somalia am Kampf gegen die Islamisten beteiligt.
Auch die letzte Station der Reise gilt als hochriskant. Doch der 78-jährige Argentinier ist fest entschlossen, am Sonntag und Montag trotz der anhaltenden Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen auch die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui zu besuchen. Auf dem Flug nach Kenia wies Franziskus die Bedenken um seine Sicherheit erneut zurück. "Ehrlich gesagt habe ich mehr Angst vor den Mücken", scherzte der Papst vor der Landung in Nairobi. "Ich werde mit Freude die Kenianer, Ugander und unsere Brüder in Zentralafrika treffen."
Während der Papstreise sind mehrere öffentliche Gottesdienste geplant. Allein zu einer Messe am Donnerstag in Nairobi werden mehr als eine Million Gläubige erwartet. Am Freitag will Franziskus ein Armenviertel am Rande der Hauptstadt besuchen. In Kenia, Uganda und der Zentralafrikanischen Republik leben etwa 33 Millionen Katholiken. Insgesamt bekennt sich ein Sechstel der Afrikaner zum katholischen Glauben - mit steigender Tendenz.
Franziskus ist der vierte Papst, der Afrika besucht. Am häufigsten bereiste Johannes Paul II. den Kontinent. Er absolvierte dort Visiten in 42 Ländern.
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