„Enttäuschung für westliche ‚Demokratie‘-Verfechter“

  29 Juni 2017    Gelesen: 445
„Enttäuschung für westliche ‚Demokratie‘-Verfechter“
Die FIFA scheint dem Druck des Westens nicht nachzugeben, lobt die russische Zeitschrift „Expert“ mit Blick auf den jüngst veröffentlichten Garcia-Report. Demnach wurden im Laufe der Untersuchung keine Gründe aufgedeckt, um Russland und Katar die WM-Gastgeberschaft in den Jahren 2018 und 2022 zu entziehen.
Die Zeitschrift titelt in ihrer Onlineausgabe: „Die FIFA spricht Russland und Katar frei“. Im Kommentar heißt es: „Man kann wohl sagen, dass der Fußball-Weltverband die Hörner gezeigt hat – im Unterschied zum Internationalen Olympischen Komitee, das sich vor den Karren des Westens spannen ließ und russischen Sportlern verbat, an Olympischen Spielen und internationalen Großturnieren teilzunehmen.“

Der „Expert“ bezieht sich auf den von der FIFA veröffentlichten Untersuchungsbericht von Michael Garcia zur WM-Vergabe: „Kurz zusammengefasst: Die ‚Fußball-Ermittler‘ haben keine Nachweise für jene Regelverletzungen gefunden, von denen im Westen viel geredet wird.“

„Einfach umschrieben haben weder Russland noch Katar die Abstimmungs-Teilnehmer bestochen und sie unter Druck gesetzt, um die WM ausrichten zu dürfen. Vor sieben Jahren hatte sich Russland gegen Großbritannien durchgesetzt, Katar gegen die USA“, schreibt die Zeitschrift weiter.

Sie zitiert auch den russischen WM-Cheforganisator Witali Mutko mit den Worten: „Wir haben nichts getan, was dem ethischen Kodex oder den allgemeinen Normen und Prinzipien im Bewerbungsverfahren widersprechen würde.“

Der „Expert“ kommentiert: „Im Westen wird dem damaligen russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin oft vorgeworfen, mit Abstimmungs-Teilnehmern zusammengetroffen zu sein und sie unter Druck gesetzt zu haben. Niemand im Westen erhebt allerdings solche Vorwürfe gegen den damaligen US-Präsidenten Barack Obama, der dem US-Organisationsausschuss half, indem er im Weißen Haus zweimal Abstimmungs-Teilnehmer empfing. Auch gegen Ex-Präsident Bill Clinton, der in Zürich aktiv auf Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees einredete, damit sie für die USA stimmen, wurden im Westen keine Vorwürfe erhoben.“

„Mit Sicherheit enttäuscht der Garcia-Bericht zahlreiche westliche Verfechter von ‚Gerechtigkeit‘ und ‚Demokratie‘. Sie machten kein Hehl aus ihren Hoffnungen darauf, dass sich die Geschichte mit dem McLaren-Report wiederholen wird, der das IOK unter starkem Druck des Westens veranlasst hatte, russischen Sportlern die Olympia-Teilnahme in Rio zu verweigern. Im Westen (…) hoffte man sehr darauf, dass die Autoren des neuen Berichts Moskau und Doha einer Bestechung der Abstimmungs-Teilnehmer beschuldigen werden, um die Weltmeisterschaft zu verlegen“, so der Kommentar.

„Noch mehr Respekt verdient die Unabhängigkeit des Fußball-Weltverbands im Hinblick darauf, dass das US-Justizministerium mehrere ranghohe FIFA-Beamte wegen Korruptions-Verwürfen verhaften ließ. Dieses Verfahren war noch vor dem Doping-Skandal zustande gekommen. Es provozierte einen sehr starken Eklat in der FIFA und verursachte dort einen Führungswechsel“, schreibt der „Expert“ zum Schluss.

Quelle. sputniknews.com

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