Schwaches Pflanzenschutzgeschäft verhagelt Bayer die Prognose

  30 Juni 2017    Gelesen: 498
Schwaches Pflanzenschutzgeschäft verhagelt Bayer die Prognose
Ein unerwartet schwaches Pflanzenschutzgeschäft im wichtigen brasilianischen Markt macht Bayer einen Strich durch die Rechnung.
Der Pharma- und Chemiekonzern muss deshalb seine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2017 anpassen, wie die Leverkusener am Freitag mitteilten. Bayer erwartet nun für 2017 eine einmalige Belastung von 300 bis 400 Millionen Euro für den bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda). Auch für Bayer ungünstige Währungskurse hinterlassen Spuren in der Bilanz, zudem läuft das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten schwächer als erwartet.

Bislang hatte der Vorstand einen Umsatzanstieg auf etwa 51 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, das bereinigte Ergebnis sollte im unteren Zehner-Prozentbereich zulegen. Bayer war eigentlich für dieses Jahr von einer leichten Erholung im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut ausgegangen, ab Ende 2017 sollte es dann wieder zu robusterem Wachstum kommen. Diese Hoffnungen scheinen sich nun nicht zu erfüllen. Großhändler in Brasilien, die die Pflanzenschutzmittel von Bayer an die Landwirte weiterverkaufen, sitzen nach Abschluss der Erntesaison noch auf unerwartet hohen Vorräten. Die Krux: Bayer erhält sein Geld erst, wenn die Großhändler die Produkte an die Landwirte weiterverkauft haben.

Die Leverkusener müssen deshalb auch ihre Ziele für die Agrarsparte CropScience anpassen, für die in diesem Jahr ein bereinigtes Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet worden war. Auch die Prognosen für das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten müssen korrigiert werden. Die Geschäfte der Pharma-Sparte und der Kunststofftochter Covestro verlaufen nach Angaben des Konzerns dagegen weiter stark.

Bayer-Aktien verloren mehr als fünf Prozent und waren größter Verlierer im Leitindex Dax. Bayer will den Bericht für das zweite Quartal am 27. Juli veröffentlichen.

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