Der regierungsnahen Zeitung Sabah zufolge hätten die türkischen Beamten bei der Zusammenkunft daran erinnert, dass Russland gemäß dem Völkerrecht eine Verantwortung trage, die Sicherheit ausländischer Missionen zu gewährleisten. Karlow sei entsprechend gebeten worden, die russischen Behörden zu kontaktieren, um die notwendigen Schritte einzuleiten.
Unterdessen hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Donnerstag beim TV-Sender France 24 erneut zum Jet-Abschuss geäußert. Erdoğan erklärte, dass er noch am Tag des Vorfalls versucht habe, mit Putin zu telefonieren. Der russische Präsident habe seinen Anruf jedoch nicht beantwortet. Er stellte außerdem klar: „Die Türkei hätte anders gehandelt, wenn man gewusst hätte, dass es ein russischer Jet gewesen wäre.“
Während des Interviews kam der Präsident auch auf die Attacke auf die türkische Botschaft in Moskau am Mittwoch zu sprechen. Erdoğan sagte: „Es tut uns leid, dass ein solcher Angriff auf die türkische Botschaft in der russischen Hauptstadt Moskau passiert ist.“
Aus Wut über den Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkei haben Hunderte Menschen vor der türkischen Botschaft in Moskau protestiert. Einige der rund 900 Demonstranten bewarfen das Gebäude mit Steinen, Eiern und Farbbeuteln, wie die Agentur Tass am Mittwoch meldete. Zu sehen waren auch Plakate, die sich gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan richteten.
Mindestens 15 Fenster wurden demnach zerschmettert. «Erdogan Mörder» war unter anderem auf Plakaten zu lesen, die sich gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan richteten. Berichten zufolge wurde zunächst niemand festgenommen.
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