Die Fahnder hatten Ibrahim B. schon kurz nach Jenisas Verschwinden im Visier, doch ihm konnte damals nichts nachgewiesen werden. Der 44-Jährige soll die Nichte seiner damaligen Lebensgefährtin in sein Auto gelockt, in einen Wald gefahren und dort sexuell missbraucht und getötet zu haben. Ihre Leiche wurde erst im vergangenen Jahr entdeckt.
B. sitzt bereits wegen Mordes an einem kleinen Jungen im Gefängnis. Dort hatte er Mithäftlingen gestanden, auch Jenisa getötet zu haben. Er soll sogar das Waldstück verraten haben, in dem Fahnder vor einem Jahr tatsächlich das Skelett des Kindes gefunden haben. So kam er wieder in den Fokus der Ermittlungen. Wie schon bei der Polizei schweigt der Angeklagte jedoch zu Prozessauftakt zu den Vorwürfen und verweigert jegliche Angaben auch zu seiner Person.
Die Frage nach dem Warum bleibt somit noch unerklärt. Wie in B.s erstem Prozess kommt auch hier Rache als Motiv zur Sprache. Die Familie seiner Ex-Partnerin, Roma aus Albanien, habe ihn immer wieder gedemütigt, soll der aus der Türkei stammende Angeklagte den Mithäftlingen erzählt haben. Aus Rache habe er damals Dano getötet, der Roma war - und auch Jenisa soll er deswegen umgebracht haben.
Sollte B. am Ende verurteilt werden, liegt das Strafmaß weiter als bei einer lebenslangen Haft. Bei einer besonderen Schwere der Schuld wäre eine Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen.
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