Für das Gesamtjahr peilt Vorstandschef Carsten Spohr daher nun ein operatives Ergebnis über den 1,75 Milliarden Euro aus dem Vorjahr an. Bisher hatte er einen leichten Rückgang in Aussicht gestellt. Die Börsianer applaudierten: In einer ersten Reaktion legte der Kurs der Lufthansa-Aktie im späten Handel bei Tradegate um 1,4 Prozent zum Xetra-Schlussstand zu.
Das Papier befindet sich nach einem leicht holprigen Start zu Jahresbeginn im bislang ungebrochenen Aufwind. Aktuell ist es mit einem Plus von rund 72 Prozent seit Anfang 2017 der mit Abstand größte Gewinner im Dax.
Getrieben wurde das Ergebnis im ersten Halbjahr sowohl vom Passagierverkehr als auch von anderen Geschäftsfeldern. Der Konzernumsatz stieg binnen Jahresfrist von 15 Milliarden auf 17 Milliarden Euro und machte die im Zuge der Geschäftsausweitung um 223 Millionen Euro gestiegenen Treibstoffkosten mehr als wett. Für das zweite Halbjahr und das reisestarke dritte Quartal habe sich der Ausblick im Passagiergeschäft stabilisiert, hieß es. Die Ticketpreise dürften in der zweiten Jahreshälfte allerdings niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor.
Nettokreditverschuldung kräftig gesunken
Bei den Treibstoffkosten, einem der größten Kostenfaktoren für den Konzern, rechnet die Lufthansa exklusive der inzwischen vollständig übernommenen Brussels Airlines im zweiten Halbjahr mit einem Rückgang um rund 100 Millionen Euro. Der Wet Lease von Air Berlin-Flugzeugen und die seit Jahresbeginn erstmalig konsolidierte Brussels Airlines sollen einen leicht positiven Ergebnisbeitrag liefern. Für die anderen Geschäftsfelder wird im zweiten Halbjahr kumuliert ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet.
Die Nettokreditverschuldung sank per Ende Juni auf 1,1 Milliarden Euro von 2,7 Milliarden zum Jahresende 2016. Die Pensionsverpflichtungen lagen zum Stichtag bei 8,1 Milliarden, nach 8,4 Milliarden Euro Ende Dezember 2016. Die ausführlichen Ergebnisse legt die Lufthansa am 2. August vor.
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