Viele befürchten Terroranschläge in Deutschland

  01 Dezember 2015    Gelesen: 748
Viele befürchten Terroranschläge in Deutschland
Die große Mehrheit der Bundesbürger glaubt, dass die Anschlagsgefahr in Deutschland derzeit steigt, weil sich die Bundeswehr am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beteiligt.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov rechnen 71 Prozent mit einer größeren Bedrohung, nur 18 Prozent glauben nicht daran.

Viele befürworten deutsches Engagement gegen IS

Trotz der Angst vor Anschlägen ist der Rückhalt für die Mission mit bis zu 1200 deutschen Soldaten dennoch relativ hoch. 45 Prozent der Befragten sind für eine deutsche Beteiligung am Kampf gegen den IS, 39 Prozent sind dagegen.

Der Chef der Innenministerkonferenz (IMK), Roger Lewentz, dagegen glaubt nicht, dass sich die Attentatsgefahr in Deutschland erhöht habe: "Die Bedrohungslage ist hier spätestens seit den jüngsten Attentaten bei unserem Nachbarn Frankreich längst da", sagte der rheinland-pfälzische Ressortchef (SPD).

"Der IS will nicht Staaten, sondern ein Wertesystem angreifen. Da gehören wir dazu." Lewentz warnt daher: "Die Bedrohung in Deutschland ist unverändert hoch."

Doch der IMK-Vorsitzende betont auch: "Wir haben aber keine konkreten Hinweise auf irgendeinen Anschlag zum Beispiel auf einem Weihnachtsmarkt oder beim Karneval."

Das Bundeskabinett entscheidet heute über eine Beteiligung mehrerer deutscher "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge, eines Tankflugzeugs und eines Kriegsschiffs am Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak.

Skepsis gegenüber Afghanistan-Einsatz

Die Meinungsforscher haben noch nach anderen Bundeswehr-Einsätzen gefragt. Demnach stößt der geplante Einsatz von 650 Soldaten zur Friedenssicherung im westafrikanischen Mali auf deutlich weniger Akzeptanz als der Kampf gegen den IS: 40 Prozent befürworten ihn, 41 Prozent sind dagegen.

Die geplante Ausweitung des Ausbildungseinsatzes in Afghanistan wird mit 39 Prozent Befürwortern und 43 Prozent Gegnern noch etwas skeptischer gesehen.

Am Hindukusch sollen nächstes Jahr bis zu 980 statt bisher 850 deutsche Soldaten zur Beratung und zum Training afghanischer Streitkräfte stationiert werden.

Mehrheit lehnt Waffenlieferungen ab

Noch mehr Ablehnung ruft die Lieferung von Waffen an die kurdischen Kämpfer im Nordirak in der deutschen Bevölkerung hervor. Nur 37 Prozent finden das gut, 47 Prozent sind dagegen.

Die Waffenlieferungen waren der erste deutsche Beitrag zum internationalen Kampf gegen den IS.

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