Die Regierung in Bagdad forderte den sofortigen Abzug der türkischen Truppen. Die Entsendung der Einsatzkräfte sei ohne Zustimmung der irakischen Regierung erfolgt, hieß es am Samstag in einer Erklärung von Ministerpräsident Haider al-Abadi.
Mossul liegt gut 200 Kilometer Luftlinie von der irakisch-türkischen Grenze entfernt. Die Millionenstadt befindet sich seit 2014 unter der Kontrolle des Islamischen Staats (IS).
Die Türkei kann die Aufregung offenbar nicht nachvollziehen. Die Soldaten hätten sich bereits zuvor im kurdischen Teil des Irak aufgehalten, hieß es am Freitagabend in türkischen Kreisen. Ihre Entsendung sei Routine. Die Mitgliedsstaaten der Anti-IS-Koalition seien über den Schritt informiert worden.
In US-Regierungskreisen hieß es allerdings, die Truppenbewegung erfolge nicht im Rahmen der US-geführten Koalition.
Türkische Soldaten sind seit zweieinhalb Jahren in der autonomen Kurdenregion im Nordirak stationiert. Die Türkei, die lange unter dem Verdacht stand, radikale Rebellengruppen im Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu unterstützen, hatte sich unter dem Druck ihrer Verbündeten im Juli der internationalen Anti-IS-Koalition angeschlossen.
Der IS hält Teile des Irak und Syriens besetzt und hat dort ein Kalifat ausgerufen. Zahlreiche Länder versuchen, mit Luftangriffen den IS zurückzudrängen.
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