Eine Ansage, die Elon Musk natürlich toppen muss. Optisch ist der Sattelschlepper so windschlüpfrig, dass der Tesla-Chef einen Luftwiderstandswert von lediglich 0,36 verspricht. "Damit", so Musk, "hat der Semi einen geringeren Cw-Wert als ein Bugatti Veyron". Dessen Cw-Wert liegt in der Standardkonfiguration tatsächlich bei 0,393. Gleich vier unabhängig voneinander arbeitende Motoren sorgen am Tesla-Truck für den Vortrieb. Ohne Anhänger sprintet der Semi nach Angaben von Tesla in rund 5 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Mit Beladung – und das sind bis zu 36 Tonnen – nimmt diese Disziplin weniger als 20 Sekunden in Anspruch. Vollbeladen soll der Laster zudem mit einer Batterieladung 800 Kilometer weit kommen. Werden die Batterien an einem Tesla-Supercharger gefüllt, sind diese bereits nach 30 Minuten zu 80 Prozent voll, was für weitere 640 Kilometer reichen soll.
Lenkrad in der Mitte
Der Arbeitsplatz für den Brummifahrer ist ebenso futuristisch wie das Außendesign. Der Trucker sitzt mittig in der Kanzel, flankiert von zwei großen Bildschirmen. Sitzposition und Lenkradanordnung erübrigen unterschiedliche Varianten für Märkte mit Links- oder Rechtsverkehr, erklärt Musk. Natürlich soll der Semi-Truck die teilautonome Fahrt im Konvoi beherrschen und zudem den Fahrer mit Totwinkelwarner, Spurhalte- und Notbremsassistenten unterstützen.
Einen Preis für den Semi-Truck hat das amerikanische Unternehmen noch nicht genannt, verspricht aber, dass ein Diesel-Lkw rund 20 Prozent höhere Betriebskosten pro Kilometer verursacht. Unter anderem könne der E-Lkw 1,6 Millionen Kilometer quasi pannenfrei eingesetzt werden. Zudem sei der Bremsenverschleiß gering, da beim Rekuperieren auch die E-Motoren als Bremsen eingesetzt werden. Als weiteren Clou bietet der Elektro-Truck eine besonders bruchsichere Windschutzscheibe, denn hat in den USA ein Lastwagen einen Riss zum Beispiel durch Steinschlag, ist die Weiterfahrt strengstens verboten.
All das sind wie immer bei Tesla ambitionierte Ansagen. Bereits im Vorfeld der Präsentation der US-Amerikaner hatte der Chef der LKW-Sparte von Daimler Martin Daum scharfe Worte gefunden: "Prototypen zu bauen ist immer einfach", so Daum, "aber unser Elektro-LKW ist für die Wirklichkeit gebaut." Später wird er noch deutlicher: "Tesla wird auf die harte Tour lernen, wie schwierig das Geschäft ist." Das sich ein Elon Musk allerdings davon einschüchtern lässt ist nicht zu erwarten.
Nach dem Truck der Roadster
Und so zaubert der Tesla-Chef bei der Präsentation im kalifornischen Hawthone neben einem Truck auch noch einen Roadster aus dem Hut. In etwa drei Jahren soll der Elektro-Renner kommen, verspricht er, hält sich aber mit Details wie üblich zurück. Dafür werden wie schon bei den Fahrzeugen zuvor Superlative bemüht. Zum Beispiel, dass es sich hier um das "schnellste Autos der Welt" handelt. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Musk mit atemberaubenden 400 km/h an.
Zudem soll die Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 lediglich zwei Sekunden dauern. Der Allrad-Elektro-Roadster soll zudem noch weit fahren: Das riesige 200-kWh-Batteriepaket erlaubt nach Unternehmensangaben eine Reichweite von bis zu 1000 Kilometern.
Die Dachkonstruktion erinnert an einen Targa. Über den Köpfen der Insassen befindet sich ein herausnehmbares Dachmittelteil. Ansonsten bietet der unter anderem dank extrem kurzer Karosserieüberhänge knackig proportionierte E-Renner eine schnörkellose, glatte Außenhaut.
Teslatypisch ist auch der aufgeräumte Innenraum. Hier gibt es zwei stark konturierte Sportsitze, ein riesiges Display in der Mittelkonsole sowie ein minimalistisches Cockpit mit einem Lenkrad, das an ein Flugzeug-Steuer erinnert.
Quelle: n-tv.de
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