Carthago folgt damit einem aktuellen Trend, der im Prinzip lediglich die Realität abbildet. Denn Reisemobilisten sind nicht nur in der räumlichen Enge eines Campingbusses in trauter Zweisamkeit unterwegs. Gerade auch bei den Dickschiffen dominiert die Paar-Besatzung, nicht zuletzt, weil eine rüstige und gut betuchte Rentnerschar als eine der wichtigsten Zielgruppen es gern etwas großzügiger und luxuriöser mag.
Tea for Two oder TV-Abend
Daher scheint es auf den ersten Blick paradox, dass dieses Ansinnen zuletzt häufig mit dem Wunsch nach einer geräumigen Hecksitzgruppe verbunden war, die auch Carthago in den Fokus seiner Liner-Neuheit rückt. An dieser Sofalandschaft, die eher in Q- als in U-Form auf etwa 270 Grad rund um den allseitig verschiebbaren Einsäulentisch über vier Seiten reicht, scheint ein Tea for Two die reinste Platzverschwendung. Auf Stell- oder Campingplätzen Gäste einzuladen, scheitert hier zumindest nicht an Platzmangel. Da sich die vordere, an die Küche angrenzende Sitzbank aber auch zu einer elektrisch ausfahrbaren Fernsehliege erweitern lässt, eignet sich das üppige Couchensemble natürlich auch als Heimkino für den netten TV-Abend zu zweit vor dem riesigen 40-Zoll-Flachbildschirm.
Der Schlafbereich wandert damit notgedrungen in den Bug, wo sich Carthago allerdings eine sehr komfortable Lösung einfallen ließ, die gegenüber der sonst üblichen, festen Installation im Heck kaum Nachteile mit sich bringen soll. Über den beiden Sitzen im Fahrerhaus wird per Knopfdruck ein Hubbett elektrisch heruntergelassen, das sich als großflächige Liegewiese in Form zweier zwei Meter langer Einzelkojen entpuppt, die über ein Mittelteil miteinander verbunden sind. Über eine ausziehbare Treppe mit zwei Stufen sei ein bequemer Zugang garantiert, versprechen die Carthago-Leute. Eine halbhohe Schiebetür separiert den Schlafraum vollständig vom Cockpit und dient zugleich als Wärmeschutz.
Trotz Sitzgruppe Platz für Heckgarage
Zwischen Schlaf- und Wohnzimmer sind im Liner-for-two 53 die Küche und ein Raumbad mit separater Dusche sowie ein großer deckenhoher Kleiderschrank auch für zu hängende Klamotten eingebaut. Dennoch kommt der Zweiachser, der auf einem Fiat Ducato mit AL-KO-Tiefrahmen basiert, bei 4,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht mit einer verhältnismäßig moderaten Länge von 7,83 Meter aus. Und trotz Hecksitzgruppe sollen sich in der Heckgarage dank der Erfahrung mit der Pedelec-Garage selbst zwei große E-Bikes mit einer Lenkerhöhe bis zu 1,15 Meter leicht verstauen lassen. Auch der für Carthago typische durchgängige, bis zu 36 Zentimeter hohe Doppelboden mit zusätzlichem Stauraum und hoher Wintertauglichkeit dank frostgeschützt untergebrachter Wassertanks darf hier nicht fehlen.
Der Prototyp wird erst kurz vor der CMT-Messe in Stuttgart fertig. Exakte Preise nennt Carthago deshalb noch nicht. Da sich der Liner-for-two 53 aber zwischen dem Chic E-Line, auf dem er auch basiert, und dem Chic S-Plus in die Parade der Aulendorfer Premium-Integrierten einreihen soll, wird mit einem Startpreis ab rund 130.000 Euro zu rechnen sein.
Quelle: n-tv.de
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