Türkei ruft zur Freihandelszone mit brüderlichen Turkstaaten auf

  01 Dezember 2017    Gelesen: 1417
Türkei ruft zur Freihandelszone mit brüderlichen Turkstaaten auf
Turkstaaten müssen ihre wirtschaftlichen Beziehungen durch die Ermöglichung des Freihandels stärken, fordert der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci am Donnerstag.
„Die Türkischen Länder sind untereinander keine Rivalen. Der Handel zwischen den Ländern des Türkischen Rates muss in großem Umfang frei sein“, sagte Zeybekci bei einem Treffen der Wirtschaftsminister des Türkischen Rates (auf Türkisch: „Türk Kenesi“) in Istanbul.

Der Kooperationsrat Türkischsprachiger Staaten, zusammengefasst als Türkischer Rat, wurde 2009 gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen türkischsprachigen Staaten, darunter Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan und die Türkei, zu fördern.

Zeybekci betonte, dass der freie Handel zwischen den verschiedenen Ratsmitgliedern die Wirtschaftskraft der Turkstaaten beschleunigt.

Die Türkischen Länder ergänzen sich gegenseitig und könnten einen starken Platz im Welthandel, in der Wirtschaft und in den Märkten für Rohstoffe und Fertigprodukte einnehmen, indem sie zusammenkommen, ist Zeybekci der Meinung.

Der Minister sagte, dass die türkische Region und die Weltwirtschaft eine große Transformation durchlaufen und dass diese Länder einen langfristigen Fahrplan haben müssten, um ihren Bürgern Wohlstand zu verschaffen.

„Wenn die Türkische Welt kooperieren kann, dann wäre sie der Spielmacher und Regelmacher in ihrer Region. Als ersten Schritt sollten wir die Handelshemmnisse, die uns im Weg stehen, beseitigen“, fügte Zeybekci hinzu.

Die Gesamtausfuhren der Türkei in die drei Turkstaaten Aserbaidschan, Kasachstan und Kirgisistan beliefen sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar, während die Einfuhren aus diesen Ländern nach Angaben des türkischen Statistikinstituts fast 1,5 Milliarden US-Dollar betrugen.

Zeybekci wies darauf hin, dass die logistischen Beziehungen zwischen den türkischen Ländern verstärkt werden sollten.

Die globalen Exporte der Mitgliedsländer des Türkischen Rates sanken um 27,2 Prozent auf 190 Milliarden Dollar im Jahr 2016 im Vergleich zu 2014, als die globalen Energiepreise zu sinken begannen, gab der Minister zu bedenken.

Der Minister stellte fest, dass nur 5,5 Milliarden US-Dollar oder 2,9 Prozent dieser Summe dem Handelsvolumen unter den Ratsmitgliedern selbst entsprachen.

„Wir haben sogar miterlebt, dass als sechs türkische Staaten, Usbekistan und Turkmenistan hinzugezählt, die nicht Mitglieder des Türkischen Rates sind, unser gesamtes globales Exportvolumen um 26,5 Prozent auf 205 Milliarden Dollar im Jahr 2016 zurückgegangen ist, von 279,1 Milliarden Dollar im Jahr 2014“, erläuterte Zeybekci und fügte hinzu, dass Turkmenistan und Usbekistan dem Rat beitreten müssten.

Zeybekci forderte eine Vertiefung der Beziehungen zwischen den Mitgliedsländern durch verstärkte gegenseitige Investitionen.

Die Türkei hat bereits die gegenseitige Förderung und den Schutz von Investitionsabkommen mit Aserbaidschan und Turkmenistan erneuert und möchte dies auch mit anderen türkischen Staaten tun, sagte schloss der Wirtschaftsminister ab.

Als Turkstaaten werden im Deutschen die turksprachigen zentralasiatischen Republiken Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan bezeichnet. Auch Aserbaidschan und die Türkei werden zu den Turkstaaten gezählt. Es gibt auf der Welt 180 bis 200 Millionen Menschen, die verschiedenen Turkvölkern angehören.

Quelle: eurasianews

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