Der FN von Marine Le Pen war im ersten Wahlgang am Sonntag mit 27,7 Prozent stärkste Kraft geworden. Drei Wochen nach den Anschlägen von Paris stimmten mehr als sechs Millionen Franzosen für die ausländer- und islamfeindliche Partei, die in sechs der 13 französischen Regionen an erster Stelle landete. Das konservativ-bürgerliche Lager um den früheren Staatschef Nicolas Sarkozy kam mit 26,7 Prozent auf den zweiten Platz, die regierenden Sozialisten von Präsident François Hollande landeten mit 23,1 Prozent weit abgeschlagen auf Platz drei.
Wer in den Regionalparlamenten künftig die Mehrheit und damit den Regionalpräsidenten stellt, wird aber erst in der zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag entschieden. Der FN könnte dabei drei Regionen erobern. Um das zu verhindern, kündigten die Sozialisten noch am Sonntagabend an, ihre Listen in der nordfranzösischen Region Nord-Pas-de-Calais-Picardie und in der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d’Azur zurückzuziehen. Ein Rückzug der sozialistischen Listen vergrößert die Chancen für die konservativen Kandidaten, sich im zweiten Wahlgang gegen den FN durchzusetzen.
In der Grenzregion Elsass-Lothringen-Champagne-Ardenne weigerte sich aber der Spitzenkandidat der Sozialisten, Jean-Pierre Masseret, seine Liste zurückzuziehen. Valls forderte Masseret am Montagabend auf, sich nicht an seine Kandidatur zu klammern. „In solchen Momenten darf man sich nicht an etwas festklammern“, sagte der Premierminister. „Man muss würdevoll sein und sich der Herausforderung stellen, die Republik zu stärken.“
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