Experten haben berechnet, dass sich die Erde um rund drei Grad erwärmen würde, auch wenn alle gemachten Klima-Zusagen eingehalten würden. Die Länder müssten - sobald es die Technik zulässt - ihre Anstrengungen noch einmal erhöhen, sagte die Bundesumweltministerin. "Zum Glück haben wir bis zum Ende dieses Jahrhunderts auch noch 85 Jahre, insofern können wir auch sehr zuversichtlich sein, dass wir in der Zeit auch technologische Fortschritte machen, die es uns erlauben, von den drei Grad bei unter zwei Grad zu landen." Alle fünf Jahre solle deshalb überprüft werden, was die Länder noch besser machen könnten.
Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) dämpfte die Erwartungen an das Treffen in Paris. "Auch wenn alle angekündigten Reduktionsbeiträge tatsächlich erbracht werden, schaffen wir voraussichtlich nur 2,7 Grad", sagte Trittin der Zeitung "Die Welt".
Dennoch zeigte sich Trittin optimistisch, dass der Klimaschutz auf Dauer Erfolg haben werde. Überall dort, wo der Einstieg in klimafreundliche Technologien beginne, verlaufe die Entwicklung meist schneller als erwartet. Den deutschen Stromkunden attestierte er eine "historische Leistung" für den globalen Klimaschutz. Ohne den "stürmischen Ausbau" der erneuerbaren Energien in Deutschland wäre die Technologie noch nicht so billig. "Deshalb boomen weltweit Sonne und Wind", sagte Trittin.
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