Hendricks erwartet Verlängerung der UN-Klimakonferenz

  08 Dezember 2015    Gelesen: 633
Hendricks erwartet Verlängerung der UN-Klimakonferenz
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erwartet, dass die Pariser UN-Klimakonferenz womöglich verlängert wird. Die Ministerin rechnet nicht damit, dass bei dem Treffen in Le Bourget bei Paris bereits am Freitag ein Vertragstext verabschiedet werden könne.
"Ich bin nicht ganz sicher, ob es klappt, normalerweise sind die Konferenzen immer verlängert worden", sagte Hendricks dem Bayerischen Rundfunk. Die SPD-Politikerin zeigte sich überzeugt davon, dass es gelingen könne, die Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Nach der ersten Verhandlungswoche hatten sich die Unterhändler der 195 Länder am Samstag auf einen ersten Vertragsentwurf geeinigt. Er enthält aber immer noch zahlreiche umstrittene Formulierungen.

Experten haben berechnet, dass sich die Erde um rund drei Grad erwärmen würde, auch wenn alle gemachten Klima-Zusagen eingehalten würden. Die Länder müssten - sobald es die Technik zulässt - ihre Anstrengungen noch einmal erhöhen, sagte die Bundesumweltministerin. "Zum Glück haben wir bis zum Ende dieses Jahrhunderts auch noch 85 Jahre, insofern können wir auch sehr zuversichtlich sein, dass wir in der Zeit auch technologische Fortschritte machen, die es uns erlauben, von den drei Grad bei unter zwei Grad zu landen." Alle fünf Jahre solle deshalb überprüft werden, was die Länder noch besser machen könnten.

Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) dämpfte die Erwartungen an das Treffen in Paris. "Auch wenn alle angekündigten Reduktionsbeiträge tatsächlich erbracht werden, schaffen wir voraussichtlich nur 2,7 Grad", sagte Trittin der Zeitung "Die Welt".

Dennoch zeigte sich Trittin optimistisch, dass der Klimaschutz auf Dauer Erfolg haben werde. Überall dort, wo der Einstieg in klimafreundliche Technologien beginne, verlaufe die Entwicklung meist schneller als erwartet. Den deutschen Stromkunden attestierte er eine "historische Leistung" für den globalen Klimaschutz. Ohne den "stürmischen Ausbau" der erneuerbaren Energien in Deutschland wäre die Technologie noch nicht so billig. "Deshalb boomen weltweit Sonne und Wind", sagte Trittin.

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