Die niedrige Stückzahl ist eine herbe Enttäuschung für Anleger: Der Absatz liegt deutlich unter den bereits nach unten korrigierten Markterwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit 4100 Model 3 im Quartal gerechnet. Das anfangs ausgegebene Ziel von 5000 gefertigten Model 3 pro Woche musste Tesla nun bereits zum zweiten Mal nach hinten verschieben. Der E-Autobauer geht nun davon aus, diese Produktionsrate erst Mitte 2018 erreichen zu können.
Damit verliert Tesla wichtige Zeit. Denn die Konkurrenz aus der internationalen Automobilindustrie sitzt dem Elektro-Pionier bereits im Nacken. Schon im dritten Quartal des zurückliegenden Jahres konnte Tesla statt der angepeilten 1500 E-Autos vom Typ Model 3 nur 260 Stück ausliefern.
Als Achillesferse stellte sich die Produktion der Batterie-Module heraus, für die Tesla in der Wüste von Nevada eigens eine große Fabrik hochgezogen hat. Dort müssen die Fertigungsabläufe den Angaben zufolge teilweise überarbeitet werden.
Es seien aber große Fortschritte im Fertigungsprozess erzielt worden, teilte Tesla mit. An der Börse reagierten Investoren dennoch ernüchtert: Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um knapp zwei Prozent. Für den Handelsstart am Donnerstag rechnen Beobachter mit weiterem Abwärtsdruck.
Für Tesla ist der Erfolg des in den USA ab 35.000 Dollar erhältlichen Model 3 entscheidend. Mit dem ersten Mittelklassewagen soll der Durchbruch in den Massenmarkt gelingen, der das bislang chronisch defizitäre Unternehmen in naher Zukunft profitabel machen soll. Angesichts des Holperstarts wachsen aber die Zweifel, ob dies reibungslos und so schnell wie von vielen Anlegern erhofft gelingen kann.
Die Nische schließt sich
Insgesamt lieferte Tesla im Schlussquartal 29.870 Fahrzeuge aus. Tesla erreichte damit eigenen Angaben zufolge einen neuen Rekordwert. Im Jahresvergleich verzeichnet der Hersteller beim Ausstoß 2017 einen Anstieg von 27 Prozent. Von der Luxus-Limousine "Model S" konnte Tesla 15.200 Stück an die Kundschaft übergeben. Vom neueren Elektro-SUV "Model X" rollten 13.120 Neuwagen auf die Straße.
Das Flaggschiff Model S kostet im Handel etwa doppelt so viel wie das Model 3. Durch eine erfolgreiche Markteinführung des Mittelklassewagens dürfte sich der Druck auf die traditionellen Hersteller erhöhen. Inzwischen haben jedoch alle großen Autokonzerne E-Autos angekündigt, die in den nächsten Jahren auf den Markt kommen sollen.
Quelle: n-tv.de
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