Gabriels Teezeremonie mit Cavusoglu: „Geste der Unterordnung“

  09 Januar 2018    Gelesen: 1901
Gabriels Teezeremonie mit Cavusoglu: „Geste der Unterordnung“
Eigentlich wollte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel bei dem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Cavusoglu mit einer Teezeremonie Entspannung symbolisieren. Das Treffen wird nun kontrovers diskutiert und in zahlreichen türkischen Medien spöttisch kommentiert.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu (AKP) wollen die diplomatische Eiszeit zwischen beiden Ländern überwinden. Das haben die beiden Chefdiplomaten am Samstag bei einem Treffen in Goslar verkündet.

So wolle man den Wirtschaftsministern empfehlen, die bilaterale Wirtschaftskommission nach längerer Unterbrechung wieder einzuberufen, sagte der geschäftsführende Minister nach dem Gespräch mit dem türkischen Kollegen in seiner Heimatstadt der Presse. Nach der Ausrufung des Ausnahmezustands in der Türkei wurden die Treffen 2016 von deutscher Seite ausgesetzt. Daneben soll laut Gabriel auch der strategische Dialog der Außenministerien, der schon länger ruht, wieder aufgenommen werden.
Teezeremonie mit Cavusoglu geht in die Hose?

Bei dem Treffen servierte Bundesaußenminister Gabriel eigenhändig Tee. Die Außenpolitikerin der Bundestagsfraktion der Linkspartei Sevim Dagdelen kritisiert diese Aktion: „Diese kumpelhafte Wohnzimmerdiplomatie, wie wir sie in Goslar erlebt haben, ist einer Demokratie unwürdig.“ Dieses Verhalten sei auch in der Türkei wahrgenommen und propagandistisch genutzt worden, bemängelt die Politikerin im Sputnik-Interview.

„Das Servieren des Tees kann in der türkischen Kultur auch als eine Geste der Unterordnung interpretiert werden. Und genauso wurde das in der Türkei von der AKP-nahen Presse propagiert. Die Yeni Akitat hat getitelt: ‚Der von uns auf Linie gebrachte deutsche Minister serviert höchstpersönlich, eigenhändig dem Herrn Cavusoglu Tee‘.“

sputniknews.com

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