Zugverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz gestoppt

  18 Januar 2018    Gelesen: 832
Zugverkehr in NRW und Rheinland-Pfalz gestoppt
Heftige Windböen, Regen oder Schnee und glatte Straßen - das Sturmtief "Friederike" sorgt für gefährliche Bedingungen. Um kein Risiko einzugehen, stellt die Bahn den Zugverkehr in zwei Bundesländern komplett ein. Auch in anderen Regionen gibt es Einschränkungen.
Wegen des Sturmtiefs "Friederike" hat die Deutsche Bahn den Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gestoppt. Betroffen seien sämtliche Verbindungen für den Regional- und auch für den Fernverkehr, teilte DB Regio mit. Vorher waren auf einzelnen Strecken Bäume auf die Gleise gestürzt. Die Strecken sollen voraussichtlich den ganzen Tag gesperrt bleiben, heißt es auf der Internetseite der Bahn.

Auch in anderen Bundesländern gibt es Behinderungen durch den Sturm: Etliche Verbindungen fallen aus. Es fahren unter anderem keine Fernzüge mehr von Hamburg sowie Berlin/Hannover Richtung Ruhrgebiet aus. Dazu kommen Verspätungen auf zahlreichen Fern- und Nahverkehrsstrecken, da die Züge wegen des Unwetters langsamer fahren. Betroffen sind etwa die Strecken Wolfsburg-Berlin, Hannover -Würzburg und Köln-Frankfurt. Hier dauere die Fahrt zwischen 20 und 40 Minuten länger, heißt es von der Bahn. Sie empfiehlt Reisenden, sich vorab über mögliche Störungen zu informieren.

Auch in Baden-Württemberg hat der Sturm schon seine Spuren hinterlassen: So ist im Schwarzwald die Strecke zwischen Hornberg und Triberg unterbrochen, weil ein Baum in die Oberleitung stürzte. Zudem ist die Strecke zwischen Titisee und Seebrugg gesperrt.

"Friederike" wird voraussichtlich in einem breiten Streifen von Nordrhein-Westfalen und dem südlichen Niedersachsen über Nord- und Mittelhessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und am Nachmittag bis nach Sachsen und Südbrandenburg ziehen. Es gelten mehreren Unwetterwarnungen.

Unfälle "im Minutentakt"

Durch Schnee und überfrierende Nässe kam es zu etlichen wetterbedingten Unfällen. Von Niedersachsen über Rheinland-Pfalz bis nach Baden-Württemberg und Thüringen meldete die Polizei Unfälle mit rutschenden und schleudernden Autos. Vielfach blieb es bei Blechschäden, aber es gab mitunter auch Schwerverletzte.

Bereits in der Nacht kam es unter anderem auf Autobahnen im nordwestlichen Niedersachsen zu Unfällen "im Minutentakt", wie die Polizei in Oldenburg mitteilte. Auf der A28 und der A29 in der Region Wilhelmshaven krachte des bei Regen, Schnee und tückischer Straßenglätte insgesamt zehnmal. Die Räumdienste der Straßenmeistereien waren im Dauereinsatz.

Im baden-württembergischen Heidenheim kam in der Nacht laut Polizei ein mit zwei Frauen besetztes Auto auf schneebedeckter Straße ins Schleudern. Es prallte gegen eine Leitplanke sowie einen entgegenkommenden Wagen. Eine 34-Jährige wurde dabei schwer verletzt.

In der Region Aachen riet die Polizei davon ab, Fahrräder zu benutzen. Radfahrer seien durch die Böen besonders gefährdet und könnten stürzen. In Städten von Köln bis Hannover schlossen die Behörden vorsorglich öffentliche Parks. Zugleich meldeten die Feuerwehren im Westen Deutschlands eine zunehmende Zahl von Einsätzen. Allein in Duisburg gab es am Vormittag hundert Einsätze. "Nahezu alle Kräfte der Feuerwehr Duisburg sind im Einsatz", hieß es bei der Stadt.

Schule fällt aus, Flüge gestrichen

Nach heftigem Schnellfall und glatten Straßen wurde mancherorts der Unterricht abgesagt: Der Landkreis Goslar ordnete für den Oberharz den Ausfall des Unterrichts für alle Schulen im Bereich der Städte Braunlage und Clausthal-Zellerfeld sowie die Einstellung der Schülerbeförderung an. In Oberfranken endet der Unterricht heute schon früher. Schüler, die am Nachmittag keine Betreuung haben, können aber in ihren Schulen weiter beaufsichtigt werden. In Düsseldorf und Essen forderte die Stadtverwaltung Eltern auf, Kinder abzuholen. Andernfalls sollten die Schüler bis zum Ende des Unwetters in der Schule bleiben.

Derweil mussten im Zusammenhang mit "Friederike" am Flughafen München 17 Starts und Landungen abgesagt werden. Es handle sich um innerdeutsche Flüge der Lufthansa und Flüge der niederländischen KLM, sagte ein Flughafensprecher. Auch der Flughafen in Düsseldorf strich einige Flüge.

Am Flughafen Schiphol in Amsterdam war der Flugverkehr zeitweise komplett unterbrochen - mindestens 260 Flüge seien gestrichen worden, twitterte der Flughafen. Inzwischen ist der Flugverkehr wieder angelaufen. Es gibt aber noch etliche Verspätungen. Der Airport ist eines der größten Drehkreuze in Europa. Auch der Bahnverkehr in den Niederlanden kam vollständig zum Erliegen. Der Sturm erreichte dort in Böen Spitzengeschwindigkeiten von 140 Kilometern pro Stunde.

Sicherheitsvorkehrungen gibt es auch in Köln: Wegen der heftigen Windstöße riet die Stadt dringend, neben Parks und Wäldern auch windanfällige Flächen wie die Umgebung des Kölner Doms zu meiden. Die Domplatte wurde zur Hälfte abgesperrt, um Passanten vor eventuell vom Dom herabstürzenden Steinen zu schützen. Durch Windböen seien auf der Domplatte mehrere Menschen erfasst und zu Boden gerissen worden, teilte die Stadt mit.

Quelle: n-tv.de

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