Syrische Extremisten machen sich in Mitteln elektronischer Kampfführung firm

  19 Januar 2018    Gelesen: 1129
Syrische Extremisten machen sich in Mitteln elektronischer Kampfführung firm
Der Konflikt zwischen Washington und Ankara wegen der Ausbildung von kurdischen Extremisten durch die US-geführten Koalitionskräfte ist wohl geregelt, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Freitag.
US-Außenminister Rex Tillerson sagte bei einem Vortrag an der Stanford University, dass die USA weiter mit Verbündeten wie der Türkei kooperieren und die Besorgnis Ankaras wegen der kurdischen Extremisten berücksichtigen werden. Zudem erklärte er, dass die USA nicht vorhaben, in Syrien Grenzschutztruppen zu bilden und nur einheimische Einheiten in den von Extremisten befreiten Gebieten unterstützen.

Die Gebiete, über die Tillerson sprach, sind nicht mit dem Gebiet Afrin, das Ankara einnehmen will, verbunden. Deswegen hängt diese Situation nicht mit den Plänen der USA zusammen. Washington gab Ankara quasi freien Handlungsspielraum für die Durchführung der Militäroperation gegen kurdische YPG-Einheiten. Türkische Medien berichteten am Donnerstag, dass der Generalstab in Ankara die Truppen an der Grenze zu Syrien in erhöhte Bereitschaft für den Fall einer Operation in Afrin versetzen ließ. Um Afrin werden Panzer-Angriffseinheiten, Artillerie, Mehrfachraketenwerfer und Flugabwehrsysteme I-Hawk zusammengezogen.
Im Laufe des Tages wurde mehrmals Schusswechsel zwischen Kurden und türkischen Einheiten fixiert. Die türkische Artillerie beschoss am Donnerstag die Ortschaften Iskan, Scheider und Dschama im südlichen Teil des Gebiets Afrin. Dabei verstärkten die YPG-Einheiten schnell ihre Stützpunkte und nutzten den Korridor der syrischen Regierung für Nachschub aus der Provinz Hasaka. Nach Angaben aus den sozialen Netzwerken werden in vielen kurdischen Stellungen russische und syrische Flaggen gehisst. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich in der Nähe russische Militärs befinden könnten. Falls die türkischen Truppen also Kampfhandlungen aufnehmen, würden sie sicher auch russische Soldaten und Offiziere bedrohen.

Bislang gab es keine offiziellen Erklärungen des russischen Verteidigungs- und Außenministeriums. Das türkische Außenamt berichtete nur, dass Ankara wegen einer möglichen gemeinsamen Operation in Afrin in engem Kontakt mit Moskau stehe.

Derweil teilte das Nachrichtenportal Al-Masdar News unter Berufung auf Quellen beim Militär mit, dass in der Provinz Idlib, wo protürkische Extremisteneinheiten stationiert sind, die Einsätze der Luftwaffe durch funkelektronische Kampfmittel des Gegners gestört wurden. Es wird unter anderem behauptet, dass in einem Gebiet zwischen den Städten Maaret an-Numan und Chan Scheichun Störsignale gegen Satelliten- und Navigationssysteme der Flugzeuge registriert wurden. Dadurch kam es zu Fehlern bei der Festlegung der Koordinaten, was die Präzision der Luftwaffeneinsätze in der Region deutlich senkt.

Es ist das erste Mal, dass vom Vorhandensein von elektronischen Kampfmitteln bei den Extremisten im Syrien-Konflikt berichtet wird. Laut einem Experten in diesem Bereich kann jeder technisch versierte Mensch Geräte schaffen, die die Arbeit von Satelliten- und Navigationssystemen stören. Die Extremisten könnten solche Personen gefunden haben. Möglich sei auch, dass Geheimdienste von Staaten, die Syrien und Russland feindselig gegenüberstehen, daran beteiligt sind.

Laut dem Experten müssen die Truppen in Syrien das Problem der Bekämpfung dieser Mittel berücksichtigen, was natürlich zusätzliche Finanzen und Kräfte erfordert. Zudem scheint Russland die Tatsache Kopfschmerzen zu bereiten, dass die USA bereit sind, ihre Einheiten für unbestimmte Zeit dort zu belassen.

sputniknews.com

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