Er habe seinen Opfern Medikamente gespritzt, die unter anderem lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen verursachten, teilte die Justizbehörde mit. Schon im November hatte die Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass Högel nach ihrer Auffassung für rund hundert Todesopfer verantwortlich sei. Um diese Fälle geht es in der neuen Anklage.
Wegen sechs Taten ist der Krankenpfleger bereits zu lebenslanger Haft verurteilt. Högel hatte Intensivpatienten eigenmächtig verschiedene Medikamente verabreicht, um Herz-Kreislauf-Stillstände auszulösen und sie anschließend wiederzubeleben. Damit wollte er sich vor Kollegen als heldenhafter Retter beweisen - nahm jedoch vielen Kranken das Leben.
Seine Taten beging Högel zwischen 2000 und 2005. Weil er in einem Verfahren unerwartet ein Geständnis ablegte, wurden die Ermittlungen zu seinem Fall noch einmal massiv ausgeweitet. Eine Sonderkommission aus Staatsanwaltschaft und Polizei exhumierte mehr als 130 Leichen und ließ akribisch sämtliche Sterbefälle an seinen Arbeitsstätten prüfen.
Quelle : spiegel.de
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