Mit einem Großaufgebot von rund 200 Polizisten ist die Bundespolizei gegen organisierte Lkw-Schleuser vorgegangen. In Bremen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen durchsuchten die Beamten insgesamt sieben Wohnungen und Geschäftsräume. Dabei wurden drei Personen festgenommen, berichtet der MDR.
Zwei Festnahmen erfolgten in Berlin, eine weitere in Bad Muskau. Die Schleuser haben nach Informationen des Senders die türkische, bulgarische und polnische Staatsbürgerschaft. Bei den Zugriffen waren nach Angaben eines Polizeisprechers auch verschiedene Spezialeinsatzkräfte der Bundespolizei im Einsatz.
Den Ermittlungen zufolge habe die Bande nachweislich mindestens 160 Migranten hauptsächlich in Lastwagen geschleust, sagte er. Sie habe dabei "unter bewusster Inkaufnahme von Gefahr für Leib und Leben" gehandelt. Der Transport in geschlossenen Lkw ist für die Betroffenen riskant. 2015 waren 71 tote Flüchtlinge in einem Fahrzeug an einer österreichischen Autobahn entdeckt worden.
Für ihre Dienste verlangte die professionell organisierte Bande nach Angaben des Sprechers bis zu 8000 Euro pro Flüchtling. Neben den Festnahmen gehe es bei der Razzia auch um die Beschlagnahme zusätzlicher Beweismittel und neue Erkenntnisse zur Struktur der Organisation, mit denen die Ermittlungen weiter vorangetrieben werden könnten. Bereits vor zwei Wochen war der Bundespolizei gemeinsam mit dem polnischen Grenzschutz die Zerschlagung eines internationalen Schleuserrings gelungen.
Quelle: n-tv.de
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