Daimler gerät in Tibet zwischen die Fronten

  07 Februar 2018    Gelesen: 1591
Daimler gerät in Tibet zwischen die Fronten
China ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt für die deutschen Autobauer. Das macht Konzerne auch abhängig von den Wünschen der kommunistischen Führung. Das führt zu zweifelhaftem Verhalten, etwa wenn es um das besetze Tibet und den Dalai Lama geht.  

China ist mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt für die deutschen Autobauer. Das macht Konzerne auch abhängig von den Wünschen der kommunistischen Führung. Das führt zu zweifelhaftem Verhalten, etwa wenn es um das besetze Tibet und den Dalai Lama geht.

Daimler hatte zuvor auf Instagram ein Bild eines Mercedes zusammen mit dem Schriftzug "Betrachte Situationen von allen Seiten und Du wirst offener" veröffentlicht, ein Zitat des tibetischen Führers. Eine Sprecherin des Autobauers bestätigte der dpa, dass der Beitrag gelöscht wurde, nachdem es Beschwerden chinesischer Internetnutzer gab. 

Damit sich Vorfälle dieser Art nicht wiederholen, werde man "sofort Maßnahmen ergreifen, um das Verständnis der chinesischen Kultur und Werte zu vertiefen", hieß es zudem in einer von Mercedes auf dem chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo verbreiteten Mitteilung. 

Auch Marriott und Delta entschuldigten sich

Kritik für die Entschuldigung erntete der Autobauer auch von Michael Bran, dem Menschenrechtspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. "Wenn Rückgratlosigkeit ausgezeichnet werden würde, dann hätten die Mercedes-Manager den ersten Preis für ihr peinliches Verhalten verdient", teilte Brand mit. "Der Konzern sollte sich nicht bei der chinesischen Regierung entschuldigen, sondern schleunigst beim Dalai Lama und den Tibetern."

Zuletzt gab es eine ganze Reihe ähnlicher Vorfälle, bei denen sich ausländische Firmen nach Kritik aus China entschuldigten, darunter die Hotelkette Marriott und die Fluggesellschaft Delta.

Quelle: n-tv.de

 


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