AfD-Bundesspitze wirft Höcke parteischädigendes Verhalten vor

  14 Dezember 2015    Gelesen: 486
AfD-Bundesspitze wirft Höcke parteischädigendes Verhalten vor
Die Bundesspitze der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) hat den thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke wegen parteischädigenden Verhaltens gerügt. Höckes Äußerungen zum angeblichen Fortpflanzungsverhalten von Afrikanern seien "eine inhaltliche wie politische Torheit", kritisierte der AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen in Berlin. "Seine Ausführungen sind sachlich unsinnig, entbehren wissenschaftlicher Substanz und laden zu Fehldeutungen als rassistische Aussagen geradezu ein."
Höcke hatte im vergangenen Monat seinen Widerstand gegen den Zuzug von Flüchtlingen mit Argumenten begründet, die er selbst als "populationsökologisch" charakterisierte. Er sprach dabei von einem "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp" und von einem "Bevölkerungsüberschuss" Afrikas. "Solange wir bereit sind, diesen Bevölkerungsüberschuss aufzunehmen, wird sich am Reproduktionsverhalten der Afrikaner nichts ändern", sagte Höcke damals.

AfD-Bundeschef Meuthen empfahl Höcke nun "dringend, in sich zu gehen und sich in seinen öffentlichen Auftritten künftig deutlich zu mäßigen". Höckes Äußerungen seien "dem Erscheinungsbild unserer Partei in der Öffentlichkeit alles andere als dienlich".
Zwischen der AfD-Bundesspitze und Höcke hatte es bereits mehrfach Streit gegeben, weil die Bundesspitze seine Äußerungen als zu rechts empfand. Die frühere AfD-Führung um Parteigründer Bernd Lucke hatte deshalb ein Ausschlussverfahren gegen Höcke angestrengt. Dieses Verfahren war aber nach der Spaltung der Partei und dem Auszug Luckes im Juli beendet worden.

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