Nach den Ausschreitungen linker Gewalttäter in Leipzig hat Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) den Verfassungsschutz kritisiert. Was sich im Untergrund organisiere und "systemfeindlich und kriminell gewalttätig agiert", müsse durch den Staatsschutz beobachtet werden, sagte Jung im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Es habe aber im Vorfeld keine entsprechenden Informationen gegeben. Jung forderte, es müsse mit den zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln und "mit aller Härte" gegen solche Gewalttäter vorgegangen werden. "Und das passiert nicht", sagte er.
Bei Krawallen linker Gewalttäter am Rande einer Demonstration von Rechtsextremen in Leipzig waren am Samstag 69 Polizisten verletzt worden. Linskautonome lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, Mülltonnen brannten, Scheiben wurden zerstört und Steine geworfen. 23 Menschen nahm die Polizei nach eigenen Angaben vorübergehend in Gewahrsam. Die Beamten setzten bei den Ausschreitungen wiederholt Wasserwerfer und Reizgas ein. Die Polizei sprach von bis zu 1000 vermummten Gewalttätern.
Jung kritisierte, dass solche Ausschreitungen friedliche Demonstranten davon abhielten, an Kundgebungen gegen Fremdenfeindlichkeit teilzunehmen. Zudem würden Anhänger der fremdenfeindlichen Pegida- und Legida-Bewegung in ihren Vorurteilen bekräftigt, dass der Staat nicht gegen Kriminelle vorgehe. Insgesamt waren zehn Demonstrationen gegen einen Aufmarsch der Rechtextremen in Leipzig angemeldet. Acht davon blieben laut Polizei auch friedlich, wurden aber von den Krawallen überlagert.
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