Die USA haben trotz Protesten aus Russland beschlossen, die ukrainischen Streitkräfte mit moderner Verteidigungstechnik zu beliefern. Wie das Außenministerium in Washington mitteilte, soll Kiew 210 Anti-Panzer-Raketen und 37 Raketenwerfer des Javelin-Systems im Wert von 47 Millionen Dollar (knapp 40 Millionen Euro) erhalten. Sollte der US-Kongress dem Geschäft zustimmen, können die Waffen binnen zwei Monaten geliefert werden.
Die russische Regierung hatte bereits im Dezember mit Blick auf die Kämpfe im Osten der Ukraine erklärt, das geplante Rüstungsgeschäft werde "zu neuem Blutvergießen" führen. Das US-Außenministerium hatte damals erklärt, es wolle die Ukraine mit den Rüstungsgütern dabei unterstützen, "ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen und künftige Aggressionen abzuwehren". Die Ausrüstung sei "rein defensiver Natur".
Spannungen zwischen USA und Russland
Am gleichen Tag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die Aufrüstung von Atomwaffen und weiteren Waffensystemen der russischen Streitkräfte verkündet. Erklärt hatte der russische Präsident diesen Schritt mit Entwicklungen in den USA, wonach Raketensysteme direkt gegen Moskau gerichtet würden. Die USA bestritten das und bezichtigten Russland, einen "direkten Verstoß" gegen internationale Verpflichtungen begangen zu haben. Gleichzeitig hieß es aus dem Weißen Haus, Präsident Trump werde sicherstellen, dass die militärische Stärke der USA unerreichbar bliebe.
Auch die Waffenlieferungen dürften das Verhältnis zwischen den USA und Russland weiter belasten. Russland steht im Ukraine-Konflikt auf Seiten der Rebellen, die gegen die Regierung in Kiew kämpfen. Der Konflikt hatte 2014 begonnen, als Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte. Bisher wurden mehr als 10.000 Menschen getötet. Das Minsker Abkommen vom Februar 2015 sollte den Konflikt befrieden, doch wird immer wieder gegen dessen Auflagen verstoßen.
Quelle: n-tv.de
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