Zwei deutsche Journalisten sind nach Angaben griechischer Behörden im Grenzgebiet zur Türkei festgenommen worden. Die beiden ARD-Reporter seien wegen Betretens einer Sperrzone in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Sie sollen am Samstag von der Staatsanwaltschaft vernommen werden. Normalerweise werden Journalisten in vergleichbaren Fällen schnell wieder auf freien Fuß gesetzt.
Bei den Festgenommenen handelt es sich laut Berichten um einen 31-jährigen Mann und seine 33 Jahre alte Kollegin. Die beiden hätten angegeben, im Auftrag der ARD eine Geschichte über aus Deutschland heimkehrende Flüchtlinge drehen zu wollen. Die Journalisten seien ohne Drehgenehmigung unterwegs gewesen. Ob sie tatsächlich für die ARD arbeiteten, ließ sich zunächst nicht bestätigen. Der Fall sei bekannt und werde von Deutschland konsularisch betreut, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin.
Flüchtlinge versuchen seit Jahren über den Grenzfluss Evros nach Griechenland zu gelangen, um von dort weiter nach Mittel- und Nordeuropa zu reisen. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei im März 2016 ging die Zahl der Grenzübertritte in dem Gebiet jedoch deutlich zurück. In diesem Zusammenhang wurde griechischen Sicherheitskräften zuletzt vorgeworfen, Flüchtlinge illegalerweise auf türkisches Staatsgebiet zurückzudrängen. Die Regierung in Athen dementierte entsprechende Berichte.
In dem Gebiet kommt es auf beiden Seiten gelegentlich zu Zwischenfällen. So wurden in der vergangenen Woche zwei griechische Soldaten auf türkischem Gebiet festgenommen, die bei einer Patrouille nördlich des Evros auf türkischem Gebiet unterwegs waren. Sie sind wegen des "Eindringens in eine militärische Sperrzone" angeklagt. Die beiden Soldaten gaben an, sie hätten wegen der schlechten Wetterbedingungen die Orientierung verloren.
sputniknews
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