Wissenschaftler finden Mumienreste in leer geglaubtem Sarg

  27 März 2018    Gelesen: 1647
Wissenschaftler finden Mumienreste in leer geglaubtem Sarg

150 Jahre lang blieb er ungeöffnet. Doch jetzt fanden Wissenschaftler in Australien in einem 2500 Jahre alten Sarg die Reste einer Mumie. Bis dahin glaubte man, die ägyptische Grabstätte sei ohne Inhalt.

In Australien haben Wissenschaftler eine unglaubliche Entdeckung gemacht. In einem 2500 Jahre alten Sarg aus Ägypten fanden sie die Überreste einer Mumie. Bis dahin glaubte man, die Totentruhe sei leer.

Der Sarg stand die letzten 150 Jahre ungeöffnet in einem Museum der Universität von Sydney. Fälschlicherweise wurde er damals als leer klassifiziert.

 

"In den Aufzeichnungen stand, dass der Sarg leer oder mit Schutt gefüllt ist", erklärte Jamie Fraser, Studienleiter und Kurator am Nicholson Museum der Universität Sydney. Daher sei der Holzsarg nie untersucht worden. Drei weitere Särge im Museum mit erhaltenen Mumien hätten ihn lange Zeit in den Schatten gestellt, so Fraser.


Mumie in schlechtem Zustand
Erst im vergangenen Jahr öffneten die Wissenschaftler den aufwendig gestalteten Sarg. Sie hofften, darin noch Verbände oder vereinzelte Knochen zu finden. Tatsächlich sind nur noch etwa zehn Prozent der Mumie erhalten. Die Überreste seien in schlechtem Zustand, vermutlich aufgrund von Grabräubern, die auf der Suche nach Juwelen und Amuletten waren, sagte Fraser.

Für Fraser ein echter Glücksfall, denn normalerweise werden Mumien aus Respekt im Ganzen erhalten: "Wir können anfangen, Fragen zu stellen über die uns die Knochenstruktur Aufschluss geben könnte. Wie zum Beispiel Diäten, Krankheiten, Lebensstil, darüber, wie die Menschen damals lebten, wie sie starben."

Glaubt man den Hieroglyphen auf dem Sargdeckel, handelte es sich bei den Überresten um eine Frau namens Mer-Neith-it-es, die möglicherweise eine Adelige war und im Tempel der Göttin Sachmet gedient hat. Der Nachrichtensender ABC hat die Untersuchungen an den Überresten der Mumie begleitet. Neben Fußknöcheln sind auf den Röntgenbildern auch deutlich noch Zehen erkennbar. Auch ein Teil des Schädelknochens und des Kreuzbeins wurde in dem Sarkophag gefunden, ebenso wie gut erhaltenes Harz, das in den Schädel der Mumie gegossen wurde, nachdem das Gehirn entfernt wurde.

Ob es sich bei der Leiche tatsächlich um die adelige Frau handelt, für die der Sarg laut Hieroglyphen gemacht wurde, müssen weitere Untersuchungen klären. Nicht immer enthalten Särge aus dieser Zeit auch die Überreste, für die sie ursprünglich bestimmt waren. Der Sarkophag stammt demnach aus der 26. Dynastie, rund 664 bis 525 v. Chr..

stern.de


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