Amerikaner verlieren Vertrauen in ihre Medien

  03 April 2018    Gelesen: 1374
Amerikaner verlieren Vertrauen in ihre Medien

Immer mehr US-Amerikaner glauben, dass die großen Zeitungen und Fernsehsender politisch motivierte Falschmeldungen verbreiten. Und einer Umfrage zufolge gilt das nicht nur für die Anhänger von Präsident Trump.

Am Montag war es wieder so weit. US-Präsident Donald Trump griff die Medien an. "So lustig, diese Fake News Netzwerke zu beobachten", schrieb er bei Twitter und fügte hinzu, dass dort "einige der unehrlichsten Menschen" arbeiten würden, mit denen er je zu tun gehabt hätte. Trump nannte explizit die "parteiische" Sinclair Broardcasting Group, die mehr als 190 Sender in den USA betreibt. Er erwähnte auch CNN und die "noch falschere" NBC. "Ein totaler Witz".

Trump artikuliert mit solchen Äußerungen das Misstrauen vieler Bürger seines Landes. Und vielleicht befeuert er es damit auch ein Stück weiter. Das lässt zumindest eine Studie der Universität Monmouth in New Yersey erahnen.

77 Prozent der befragten US-Amerikaner sagten demnach, dass die großen Sender und Zeitungen "Fake News" berichten würden, ein massiver Vertrauensverlust im Vergleich zum Vorjahr. Damals stimmten dieser Aussage nur 63 Prozent der Befragten zu. Die Daten für die Umfrage wurden Anfang März ausschließlich unter Erwachsenen erhoben.

Was die Befragten genau unter "Fake News" verstehen, unterscheidet sich dabei. 65 Prozent stufen die Auswahl bestimmter Themen und inakkurate Berichterstattung entsprechend ein. 25 Prozent sprechen ausschließlich von Meldungen, die unwahre Informationen enthalten.

Wer nun glaubt, der Vertrauensverlust in die Medien betreffe vor allem das Lager der Trump-Anhänger, irrt sich. Unter Republikanern stieg der Anteil jener, die über "Fake News" klagen, von 79 auf 89 Prozent. Doch auch das Misstrauen von Anhängern der Demokraten nahm drastisch zu – von 43 auf 61 Prozent.

"Diese Erkenntnisse sind besorgniserregend, egal wie die Definition von Fake News ausfällt", sagte Patrick Murray, der Direktor des Umfrageinstituts der Monmouth-Universität. "Vertrauen in eine unabhängige vierte Gewalt ist ein Pfeiler einer gesunden Demokratie. Unsere scheint auf dem Weg auf die Intensivstation zu sein."

n-tv


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